Merkel eröffnet Museum an Glienicker Brücke
«Die Brücke trennte, sie einte, sie ist ein Symbol deutsch-deutscher Geschichte», sagte Merkel einen Tag vor dem 20. Jahrestages des Mauerfalls am 9. November. Die Kanzlerin forderte in ihrer Rede alle Deutschen auf, mutig zu sein. «Mut haben die Bürger gehabt, als sie gegen die kommunistische Diktatur aufbegehrt haben», betonte sie. «Das was wir erlebt haben, sollte Grund für uns sein, weiter mutig zu sein.»
Auch der ehemalige US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger Henry Kissinger erinnerte vor rund 500 geladenen Gästen an die Ereignisse rund um den 9. November 1989: «Ich glaube nicht, dass irgendjemand damals die Wende erwartete. Es war eines der großen Ereignisse der Geschichte, an denen wir teilhaben durften», sagte der 86-jährige Kissinger auf Englisch. Unter den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Medien waren neben Kissinger der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) sowie Außenminister Guido Westerwelle (FDP). Auch Moderator Günther Jauch und Modeschöpfer Wolfgang Joop waren bei der feierlichen Eröffnung mit dabei.
Die Idee zu dem privaten Museum hatte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Gemeinsam mit dem Unternehmer Leonard Fischer kaufte er die Villa Schöningen vor zwei Jahren und sanierte sie. Das Gebäude war 1844/45 nach Plänen des Schinkel-Schülers Ludwig Persius (1803-1845) entstanden. «Es soll ein fröhlicher Ort der Freiheit sein», sagte Döpfner bei der Eröffnung.
In der Villa sollen neben Fotos, Diashows und einem Stück Original-Mauer zweiminütige Videos zur Glienicker Brücke zu sehen sein. Die Filme wurden unter anderem aus Berichten von Potsdamer Zeitzeugen zusammengestellt. Außerdem werden Bilder vom Wiederaufbau der Glienicker Brücke gezeigt, die im April 1945 während der Kämpfe zwischen Deutscher Wehrmacht und der Roten Armee zerstört worden war.