Menschenkette für Geiseln: Protest in Israel fordert Handeln
In einem bemerkenswerten Zeichen der Solidarität und des Protests haben in Israel mehrere tausend Menschen entlang der Strände von Tel Aviv und Umgebung eine Menschenkette gebildet. Die Teilnehmer der Aktion setzten damit ein sichtbares Zeichen für die Freilassung von Entführungsopfern, die seit einiger Zeit in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen sind. Wie die 'Times of Israel' berichtet, maß die Kette eine beeindruckende Länge von etwa 85 Kilometern, wobei eine Verifizierung dieser Angabe ausstehend ist.
Das Forum der Angehörigen der Geiseln zählte Tausende von Israelis, die sich der Initiative anschlossen. Gemäß Berichten der Nachrichtenplattform ynet konnten allein in Rischon Lezion, südöstlich der Küstenmetropole, etwa 1000 Menschen verzeichnet werden. Von dort erstreckte sich die Menschenkette kontinuierlich in nördlicher Richtung.
Die Veranstalter der Demonstration erklärten, ihr Ziel sei es, den politischen Druck auf die israelische Regierung zu verstärken, um so die Verhandlungen über eine Freilassung der Entführten mit der Hamas voranzutreiben. Seit Monaten befinden sich Israel und die Hamas in einem indirekten Dialog, wobei eine Waffenruhe und die Entlassung weiterer Entführter im Zentrum der Verhandlungen stehen. Katar, die Vereinigten Staaten und Ägypten unterstützen als Mediatoren diese Gespräche. Ein Fortschritt hin zu einer Vereinbarung ist bisher jedoch nicht in Sicht.
Enttäuschung und Kritik kommen besonders von Angehörigen der Entführten. Sie werfen der Regierung vor, kein genuines Interesse an der Freisetzung der Geiseln zu zeigen. Nach offiziellen israelischen Schätzungen sollen von den ursprünglich etwa 130 Entführten anfangs noch ungefähr 100 am Leben gewesen sein. Aktuell mehren sich jedoch Befürchtungen, dass die Zahl der Überlebenden deutlich geringer sein könnte. (eulerpool-AFX)