Medizin-Nobelpreis in die USA

Stockholm (dpa) - Der 100. Nobelpreis für Medizin geht an drei US-Forscher, die die Alterung der Zellen erklärt haben. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm am Montag mit.

Elizabeth Blackburn, ihre ehemalige Doktorandin Carol Greider sowie Jack Szostak teilen sich die mit knapp einer Million Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen. Alle drei galten seit Jahren als Favoriten, dasselbe Team hatte 2006 bereits den Lasker-Preis bekommen, das US-amerikanische Gegenstück zum Nobelpreis. Ihre Resultate finden sich in jedem einschlägigen Lehrbuch - und könnten eines Tages zu neuen Medikamenten führen, etwa gegen Krebs und Erbkrankheiten.

Blackburn (University of California, San Francisco), Greider (Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore) und Szostak (Massachusetts General Hospital, Boston) haben sich vor allem mit den Enden des Erbgutes beschäftigt, den sogenannten Telomeren.

Der Hintergrund: Beim Menschen ist das Genom nicht in einem einzigen langen Faden organisiert. Stattdessen wird es in insgesamt 46 «Portionen» (Chromosomen oder Erbgut-Träger) aufgeteilt. Jedes der fadenförmigen Moleküle hat zwei Enden - die Telomere. Diese Bereiche wirken einerseits wie eine Schutzkappe und sorgen andererseits dafür, dass die Chromosomen bei der Zellteilung auch in voller Länge verdoppelt werden können. Beides ist lebenswichtig: Wenn sich die Telomere verkürzen, altern die Zelle («Seneszenz»). Fehlen die Schutzkappen, kann das Genom nicht exakt verdoppelt werden.

Greider und Blackburn entdeckten 1984 zudem ein ungewöhnliches, neues Enzym, das sie Telomerase nannten. Dieses Protein kann die Telomere verlängern und aufrechterhalten. Das ist unbedingt nötig: Bei jeder Zellteilung werden die Telomere ein Stück kürzer. Defekte Telomere sind die Ursache mehrerer Erbkrankheiten. «Die Entdeckungen von Blackburn, Greider und Szostak haben eine neue Dimension für unser Verständnis der Zelle geliefert», heißt es beim Karolinska- Institut.

Die drei US-Forscher erhalten den 100. Medizin-Nobelpreis. Die seit 1901 vergebene Auszeichnung wurde in den Jahren 1915 bis 1918 sowie 1921, 1925, 1940, 1941 und 1942 nicht verliehen.

Im vergangenen Jahr ging der Medizin-Nobelpreis an den Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen sowie an die französischen Aidsforscher Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier. Zur Hausen hatte Papillomviren entdeckt, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Dies hat inzwischen zu einem Impfstoff gegen diesen Tumor geführt. Die beiden französischen Forscher wurden für die Entdeckung des Aidserregers HIV geehrt.

Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Wissenschaft / Nobelpreise / Medizin
05.10.2009 · 14:07 Uhr
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