MAN testet autonomes Fahren auf der Autobahn mit politischem Rückenwind

Innovation auf deutschen Autobahnen: Der Fahrzeughersteller MAN hat jüngst eine Reihe von Tests mit fahrerlosen Lkw begonnen, welche nun auch hochrangige politische Aufmerksamkeit erfahren. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ließ es sich nicht nehmen, eine Spritztour in einem der computergesteuerten Fahrzeuge selbst mitzuerleben. Mit sichtlicher Begeisterung erklärte der Minister, das Ziel sei es, Deutschland zum Leitmarkt für das automatisierte und vernetzte Fahren zu küren, um dem Frachtaufkommen und dem Fahrermangel entgegenzuwirken.

Diese ambitionierte Vision fußt auf einem bestehenden Gesetz zum autonomen Fahren, das noch unter Wissings Amtsvorgänger Andreas Scheuer etabliert wurde und das Land in eine Spitzenposition in Europa katapultiert.

MAN, eine Tochter des Volkswagen Nutzfahrzeugkonzerns Traton, hat in Zusammenarbeit mit Partnern wie Bosch, Knorr-Bremse und Leoni, um nur einige zu nennen, das Projekt realisiert und bereits auf dem Testgelände erprobt. Unter strenger Aufsicht - sowohl durch eine Fernsteuerungszentrale als auch durch einen Sicherheitsfahrer direkt am Steuer - dürfen die autonom agierenden Fahrzeuge mittels einer Sondergenehmigung des Kraftfahrtbundesamts Erfahrungen im realen Verkehr sammeln.

Die Pioniere dieser Technologie erhoffen sich ein lukratives Geschäft. Daimler Trucks beispielsweise ist in den USA bereits Fortschritte in Pilotprojekten mit diesen Fahrzeugen gegangen und plant, bis 2027 marktreife und bis 2030 signifikante Umsätze und Gewinne zu erzielen.

In Deutschland sieht die Zukunft für autonomes Fahren derweil noch zögerlicher aus. Die Serie könnte nach MAN-Aussage erst zum Ende des Jahrzehnts anstehen. Doch die Vorteile liegen auf der Hand: Betriebskosten könnten um bis zu 15 Prozent sinken und der Bedarf an Fahrern durch kontinuierliche Betriebszeiten der Lkw gemindert werden.

Dennoch bleiben Kunden skeptisch. Ausfallrisiken, Wetterbedingungen und andere Verkehrshürden rufen Zweifel hervor. Dazu kommen die aktuellen Herausforderungen der E-Mobilitätsinvestitionen, die Vorrang genießen.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) weist auf einen gravierenden Fahrermangel in Deutschland hin, bleibt aber im Hinblick auf die technologische Zukunft verhalten: Der Autopilot hat auch im Flugverkehr sowie bei Zügen die menschliche Steuerung nicht ersetzt.

Dennoch - MAN berichtet von erheblichen Effizienzgewinnen bei ersten Tests in Logistikanwendungen und plant bis zum Jahresende weitere Prototyp-Nutzungen auf ausgewählten Routen. Daimler Truck peilt hingegen bereits in vier Jahren die Marktreife in den USA an, ein Markt, der als Vorreiter für die Technologie gilt. Hier sieht auch Continental großes Potential und arbeitet mit Partnern wie Aurora an einem serienreifen autonomen Fahrsystem, das 2027 das Licht der Welt erblicken soll. (eulerpool-AFX)

Technology
[Eulerpool News] · 18.04.2024 · 18:09 Uhr
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