Live Nation im Visier: Kartellrechtliche Bombe!
Das US-Justizministerium greift durch und reicht eine Kartellklage gegen Live Nation ein, den größten Konzertticket-Anbieter weltweit. Diese Nachricht kommt nicht aus heiterem Himmel. Die Marktmacht von Live Nation, die sie seit der Fusion mit Ticketmaster im Jahr 2010 ausgebaut haben, steht schon lange in der Kritik.
Live Nation beherrscht nach Informationen des "Wall Street Journal" rund 80 Prozent des Ticketverkaufs an großen Veranstaltungsorten in den USA. Ihre Dominanz geht so weit, dass sie Exklusivverträge mit einer Vielzahl von Künstlern halten. Diese Marktmacht wird nun vom Justizministerium angefochten, das behauptet, Live Nation würde den Wettbewerb erheblich behindern.
Die genauen Vorwürfe der Kartellklage sind noch nicht öffentlich, aber die Auswirkungen auf die Börse waren sofort spürbar: Die Aktien von Live Nation fielen um fast neun Prozent. Dies deutet darauf hin, dass die Investoren die möglichen Konsequenzen dieser rechtlichen Herausforderung ernst nehmen.
Kunden und Kritiker am Rande
Die Kritik an Live Nation ist vielschichtig. Überhöhte Ticketpreise und Gebühren, schlechter Kundenservice und eine Geschäftspolitik, die wenig Raum für Konkurrenten lässt, sind nur einige der Vorwürfe, die immer wieder laut werden.
Die Forderungen nach einer Trennung von Ticketmaster werden lauter, insbesondere nach technischen Pannen bei hochkarätigen Veranstaltungen wie der Tournee von Taylor Swift, die für öffentlichen Aufruhr sorgten.
Auch in Deutschland ist Live Nation aktiv, doch hier führt CTS Eventim den Markt an. Die globalen Entwicklungen könnten jedoch auch hierzulande Auswirkungen haben, da das Vorgehen der US-Behörden zeigt, dass auch mächtige Unternehmen nicht über dem Gesetz stehen.
Das US-Justizministerium hat seine Ermittlungen bereits 2022 verstärkt, und der aktuelle Schritt könnte der Beginn eines bedeutenden Umbruchs in der Welt der Live-Unterhaltung sein. Sprecher von Live Nation weisen die Vorwürfe zurück und behaupten, der Wettbewerb sei größer denn je.
