Lego dominiert den Spielwarenmarkt, doch Labubu von Pop Mart holt auf
Ein Rekordjahr für Lego
Der dänische Spielzeugkonzern Lego setzt seinen Erfolgskurs ungebrochen fort. Im ersten Halbjahr 2025 konnte das Unternehmen ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 12 Prozent verzeichnen. Damit liegt der Umsatz bei umgerechnet etwa 4,6 Milliarden Euro, ein Rekordwert für diesen Zeitraum. Während der globale Spielwarenmarkt im gleichen Zeitraum lediglich um sieben Prozent wuchs, lässt Lego Konkurrenten wie Hasbro und Mattel deutlich hinter sich. Der Erfolg ist nicht nur auf die klassischen Bausteine zurückzuführen, sondern auch auf innovative Produktlinien und eine strategische Expansion. Mit 314 neuen Produkten und der Eröffnung von 24 weiteren Geschäften weltweit, darunter erstmals eines in Indien, baut Lego seine Marktposition weiter aus.
Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist die Ausrichtung auf verschiedene Zielgruppen. Neben Sets für Kinder gibt es immer mehr aufwendige Modelle für Erwachsene, die oft mehrere hundert Euro kosten. Dazu kommen Kooperationen, wie die angekündigte Produktreihe mit Pokémon für das kommende Jahr, die bereits jetzt für Aufsehen sorgt. Auch der Fokus auf Nachhaltigkeit – etwa durch die Verwendung innovativer Materialien – scheint bei den Kunden gut anzukommen.
Ein neuer Herausforderer: Labubu von Pop Mart
Trotz der beeindruckenden Zahlen von Lego gibt es einen neuen Spieler auf dem Markt, der für Aufsehen sorgt: Pop Mart mit seiner Marke Labubu. Die Sammelfiguren mit dem markanten Design – großer Kopf und spitze Zähne – haben sich zu einem globalen Hype entwickelt. Besonders die sogenannten "Blind Boxes", bei denen der Inhalt vor dem Kauf unbekannt ist, treiben die Nachfrage. Pop Mart konnte im ersten Halbjahr 2025 ein Nettogewinnwachstum von fast 400 Prozent erzielen, was die Marke in die Nähe von etablierten Konzernen wie Mattel rückt. Der Umsatz mit Labubu allein belief sich in diesem Zeitraum auf über 670 Millionen US-Dollar, und Schätzungen gehen davon aus, dass Pop Mart in diesem Jahr die Vier-Milliarden-Marke knacken könnte.
Der Erfolg von Labubu zeigt, wie schnell Trends den Spielwarenmarkt beeinflussen können. Die Figuren sprechen vor allem jüngere Zielgruppen und Sammler an, die bereit sind, hohe Summen für seltene Varianten auszugeben. Pop Mart hat es geschafft, mit einem Produkt, das oft nur 22 US-Dollar kostet, eine Marke aufzubauen, die weltweit Begeisterung auslöst.
Was bedeutet die Konkurrenz für Lego?
Obwohl Lego weiterhin die unangefochtene Nummer eins im Spielwarenmarkt bleibt, zeigt der Aufstieg von Pop Mart, dass selbst Giganten nicht unantastbar sind. Labubu bedient eine andere Nische als die klassischen Bausteine, doch der Erfolg der Marke verdeutlicht, wie wichtig es ist, Trends frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Lego hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es flexibel agieren kann – sei es durch Kooperationen oder neue Produktkategorien. Dennoch könnte der Hype um Sammelfiguren und Blind Boxes eine Herausforderung darstellen, die es zu beobachten gilt.
Ein Vorteil für Lego bleibt die breite Aufstellung. Während Pop Mart derzeit vor allem auf Labubu setzt, deckt Lego ein riesiges Spektrum an Spielzeugen und Altersgruppen ab. Zudem investiert der Konzern in langfristige Projekte, wie die neue Produktionsstätte in den USA, die Zollprobleme minimieren und die Präsenz auf dem amerikanischen Markt stärken soll.
Ein dynamischer Markt mit neuen Spielern
Der Spielwarenmarkt ist so dynamisch wie selten zuvor. Lego zeigt, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können, um eine führende Position zu behaupten. Gleichzeitig beweist Pop Mart mit Labubu, dass neue Ideen und kühne Konzepte den Markt aufmischen können. Für Verbraucher bedeutet das eine größere Auswahl und spannende Produkte, die von klassischen Bausteinen bis hin zu trendigen Sammelfiguren reichen. Der Wettbewerb zwischen etablierten Riesen und aufstrebenden Marken lässt den Markt lebendig bleiben und sorgt für stetige Weiterentwicklung.

