Kräftiger Rückgang des Euro – Handelsstreit-Einigung treibt den Dollar
Der Euro hat zu Wochenbeginn merklich an Wert verloren und fiel auf den niedrigsten Stand seit über einem Monat. Die kürzlich erzielte Einigung im Zollkonflikt zwischen den USA und China verlieh der US-Währung erheblichen Rückenwind und setzte den Euro entsprechend unter Druck. Der Kurs sank auf 1,1098 US-Dollar und durchbrach damit den tiefsten Kurs seit dem 10. April, ein Rückgang von über einem Cent im Vergleich zum letzten Freitag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt bei 1,1252 Dollar festgelegt und zeigt sich somit deutlich unterworfen dem Kursrückgang.
Am Devisenmarkt dominierte eine klare Dollarstärke, nachdem China und die USA sich auf eine befristete Senkung ihrer gegenseitigen Zolltarife geeinigt hatten. Die Vereinbarung, die für 90 Tage gilt, soll die Spannungen im Handelsstreit mindern und beiden Wirtschaftsgrößen Zeit zur Konsensfindung geben. Diese Entwicklung führte zu einem Anstieg des Risikoverhaltens bei Anlegern, was sich in der Schwächung traditionell sicherer Anlagealternativen, wie dem japanischen Yen, niederschlug.
In einer weiteren Entwicklung hob die EZB-Direktorin Isabel Schnabel in einer Rede die Bedeutung einer maßvollen Geldpolitik hervor. In ihrer Ansprache in Kalifornien betonte Schnabel, dass eine überlegte geldpolitische Handlungsweise die beste Absicherung gegen verschiedene mögliche Marktentwicklungen sei. Ziel sei es, den Einfluss der US-Zollpolitik und deren Folgen auf Inflationserwartungen abzuschwächen, da die Umfragewerte der EZB einen Anstieg letzterer in der Eurozone belegen. Auch im Kontext der Mitte April erfolgten Zinssenkung deutet diese Position auf Stabilität und geduldiges Handeln hin, während die nächste EZB-Zinssitzung im Juni angesetzt ist.
Der japanische Yen verzeichnete im Zuge dieser Marktreaktionen deutliche Verluste, da Anleger sich vermehrt risikobehafteten Anlagen zuwandten und der Yen im Verhältnis zum US-Dollar um 1,7 Prozent nachgab.