Konjunkturimpulse stärken deutsche Bundesanleihen nach geopolitischer Unruhe
Nach einer kurzen Phase des Rückgangs haben deutsche Bundesanleihen im Laufe des Handelstages wieder an Wert gewonnen. Der Euro-Bund-Future, der maßgeblich die Richtung der Handelsbewegungen vorgibt, verbuchte einen Anstieg um 0,11 Prozent und erreichte somit einen Stand von 131,19 Punkten. Einen ähnlichen Rückgang zeigte die Rendite bei den Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren, die auf 2,49 Prozent fiel. Diese Entwicklung folgt auf einen kurzzeitigen Anstieg, der zuvor den höchsten Wert seit November markierte.
Am vergangenen Freitag versetzte ein Militärschlag gegen den Iran, der Israel zugeschrieben wird, die Finanzmärkte kurzfristig in Alarmstimmung und löste eine Flucht in sichere Anlageformen aus. Jedoch, wie aus einem Bericht der Landesbank Hessen-Thüringen hervorgeht, blieben gravierende Marktreaktionen aus und beschränkten sich auf einen kurzen Zeitraum. Trotzdem ist das Risiko weiterhin präsent, und ein potenzieller Anstieg der Risikoaversion könnte jederzeit zu einer Stärkung der Rentenmärkte führen.
In diesem Kontext spielt auch die Geldpolitik eine wesentliche Rolle für die Dynamik am Anleihemarkt. Von der Europäischen Zentralbank wird eine Zinsabsenkung im Juni prognostiziert, während bezüglich der US-Notenbank Federal Reserve die Erwartungen für Zinssenkungen rückläufig sind. Derzeit sind gemäß Marktparametern weniger als zwei Zinssenkungen für das laufende Jahr eingepreist, wohingegen zu Beginn des Jahres noch von sechs Reduzierungen ausgegangen wurde. Den Hintergrund bildet hier vor allem die anhaltende Inflation in den USA.
Wirtschaftsdaten, die zu Beginn der Woche den Handel hätten beeinflussen können, blieben weitgehend unauffällig. Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im April zwar erneut etwas aufgehellt, allerdings fiel die Aufbesserung geringer aus als erhofft. (eulerpool-AFX)