Konjunkturaufhellung in den USA – Wirtschaft und Bauwesen im Aufwind
In der Wahrnehmung amerikanischer Konsumenten spiegeln sich unerwartet positive Trendwenden wider. Gestärkt durch ein aufgehelltes Konsumklima, welches jüngst von der Universität Michigan mit einem Anstieg auf 79,4 Punkten beziffert wurde, zeigt sich auch ein leichter Aufschwung in anderen Sektoren der größten Volkswirtschaft der Welt. Diese Beobachtung steht im Kontrast zur anfänglichen Eintrübung des Konsumklimas, dessen vorangegangene Messungen auf lediglich 76,5 Punkten deuteten.
Parallel registrierte die National Association of Realtors in ihrem neuesten Bericht einen Anstieg bei den schwebenden Hausverkäufen in den USA um 1,6 Prozent für den Monat Februar. Dieser Zuwachs liegt minimal über den von Ökonomen prognostizierten 1,5 Prozent und signalisiert ein dynamisches Immobiliengeschäft, selbst in Anbetracht eines Jahresvergleichs, der einen Rückgang von 7 Prozent dokumentiert.
Des Weiteren vermeldet das US-Handelsministerium für das vierte Quartal 2022 ein stärkeres Wirtschaftswachstum als zunächst angenommen. Mit einer annualisierten Steigerungsrate von 3,4 Prozent übertraf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) vorherige Schätzungen um 0,2 Prozentpunkte, während Experten lediglich eine Bestätigung des anfänglichen Resultats von 3,2 Prozent antizipierten.
Gleichzeitig wurde in der Vorwoche ein Rückgang der Anträge auf Arbeitslosenhilfe verzeichnet, was ein weiteres Zeichen der wirtschaftlichen Belebung darstellt. Die Anzahl neuer Hilfsanträge reduzierte sich um 2.000 auf 210.000, wodurch die Erwartungen von Volkswirten, die mit 212.000 Anträgen gerechnet hatten, leicht unterboten wurden.
Indes gibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine verhaltenere Einschätzung bezüglich der deutschen Industrie ab. Als Sorgenkind der deutschen Wirtschaft verzeichnet der Sektor nach wie vor eine angespannte Auftragslage. Das DIW stellt fest, dass der Auftragsbestand in den letzten Monaten beinahe durchgängig rückläufig war, und die heimische Konjunktur im ersten Quartal stagnieren könnte.
Das Statistikamt in Kiew hingegen meldet für die Ukraine ein beachtliches Wirtschaftswachstum von 5,3 Prozent für das Jahr 2023, trotz des fortdauernden Krieges mit Russland. Eine Entwicklung, die das Land auf eine wirtschaftliche Gesamtleistung bringt, die mit dem Bruttoinlandsprodukt des Bundeslandes Sachsen vergleichbar ist.
Auf europäischer Ebene verzeichnet die Europäische Zentralbank für den Monat Februar eine etwas kräftigere Zunahme der Geldmenge M3 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Konsumenten- und Unternehmensstimmung in Italien im März divergierte. Einen Rückgang gab es hingegen im Einzelhandel Deutschlands, bei dem im Februar ein realer wie nominaler Umsatzrückgang zu beklagen war.
Laut der Bundesagentur für Arbeit reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im März um 45.000 Personen, obgleich die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat angestiegen ist.
Nicht zuletzt hat Großbritannien im zweiten Halbjahr 2023 eine Rezession erlebt, was durch das Statistikamt ONS und die rückläufige Wirtschaftsleistung im vierten Quartal nachgewiesen wurde. (eulerpool-AFX)
