Kolumbien verstärkt Truppen an Grenze zu Venezuela
Wann und wie viele Soldaten zusätzlich entsandt würden, blieb zunächst unbekannt. Silva betonte, die zusätzlichen Soldaten sollten auch Brücken über Grenzflüsse stärker bewachen. Am Donnerstag hatte die Regierung in Bogotá scharf auf die Sprengung von zwei Fußgängerbrücken durch das venezolanische Militär protestiert. Venezuelas Präsident Hugo Chávez verteidigte die Aktion. Es habe sich um eine Routineangelegenheit gehandelt, sagte er.
Venezuela werde auch weiterhin Geheimwege und Laboratorien zur Verarbeitung von Rauschgift aus dem Nachbarland Kolumbien zerstören, betonte er in Caracas. Die vom venezolanischen Militär gesprengten Brücken im westlichen Bundesstaat Táchira seien illegale Fußgängerüberwege gewesen. Die Regierung in Kolumbien tue hingegen so, als handele es sich um die «Golden-Gate»-Brücke in den USA.
Mit der Sprengung der Brücken verschärften sich die Spannungen zwischen den beiden südamerikanischen Ländern. Kolumbien sprach von einem «schwerwiegenden Vorfall». Die Beziehungen zwischen Caracas und Bogotá sind schon seit Monaten eingefroren. Hintergrund ist ein kürzlich zwischen Kolumbien und den USA abgeschlossenes Militärabkommen, das die Entsendung von 800 amerikanischen Soldaten und rund 600 US-Zivilisten auf sieben kolumbianische Armee- Stützpunkte erlaubt. Chávez sieht darin eine gezielte Aggression gegen Venezuela und warnte bereits mehrfach vor einem drohenden Krieg mit dem Nachbarland Kolumbien.