Klimaschutzorganisation reicht Klage gegen ING ein - Bank soll Klimaschutzziele verletzt haben
Die niederländische Umweltschutzorganisation Milieudefensie hat angekündigt, die Großbank ING wegen eines Verstoßes gegen globale Klimaschutzziele vor Gericht zu bringen. Die Umweltorganisation fordert von ING, die Zusammenarbeit mit verschmutzenden Unternehmen einzustellen und keine fossilen Energieprojekte mehr zu finanzieren. Dies erklärte Milieudefensie am Freitag in Amsterdam.
"ING ist der einflussreichste Bankier der Klimakrise", betonte Donald Pols, der Vorsitzende von Milieudefensie. Die Bank sei zudem der größte Finanzier von fossilen Energieprojekten in den Niederlanden. Mit dieser Klage folgt die Organisation dem Erfolg einer ähnlichen Klage gegen den Ölkonzern Shell im Jahr 2021. Ein Gericht hatte damals entschieden, dass Shell den CO2-Ausstoß bis 2030 um mindestens 45 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren muss. Shell hat gegen das Urteil Berufung eingelegt, über die noch nicht entschieden wurde.
Laut Angaben von Milieudefensie ist ING allein im Jahr 2022 für einen Ausstoß von mehr als 61 Megatonnen Treibhausgasen verantwortlich. Die Umweltschutzorganisation fordert, dass diese Emissionen bis 2030 halbiert werden. "Die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen von ING sind unzureichend und führen zu einem inakzeptablen Ausstoß von Treibhausgasen", erklärte Milieudefensie. Die Bank finanziere weiterhin Öl- und Gasunternehmen sowie die Schwerindustrie, welche die Klimakrise verschlimmere. "Ob man nun selbst nach Öl bohrt oder den Bohrer bezahlt", so Pols weiter, "in beiden Fällen trägt man die Verantwortung für die Klimakrise, in der wir heute leben."
Eine Stellungnahme von ING zu der Klage liegt bisher nicht vor. (eulerpool-AFX)

