Kaufland stärkt Marktstellung durch Real-Übernahme
In einer ambitionierten Expansionsoffensive plant der Lebensmittelgigant Kaufland, bis zu 23 der kürzlich geschlossenen Standorte der insolventen Warenhauskette Mein Real zu übernehmen. Eine offizielle Sprecherin verkündete das Vorhaben und präzisierte die zeitliche Umsetzung: Bereits 13 der Filialen sollen bis zum Ende des Februars 2025 unter Kauflands Banner wiedereröffnen. Die Strategie sieht vor, sich als Mieter in den verwaisten Räumen der ehemaligen Real-Märkte zu etablieren, wobei man in Verhandlungen mit den Vermietern bereits fortgeschritten ist.
Die anspruchsvolle Mission der Neueröffnung wird von Standort zu Standort variieren. Umfassende Umbaumaßnahmen könnten bei einigen Filialen nur wenige Tage in Anspruch nehmen, während andere eine monatelange Renovierungsphase erfordern. Der Lebensmittelhändler legt großen Wert darauf, jeden Standort individuell zu bewerten, um den Anforderungen des Kaufland-Konzepts gerecht zu werden.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt finden allerdings keine Gespräche über die mögliche Übernahme der Real-Mitarbeiter statt. Das Unternehmen betont, dass ohne feststehenden Zeitpunkt für die Eröffnung der neuen Filialen keine verbindlichen Aussagen getroffen werden können.
Die Vision der Expansion ist kein neues Territorium für Kaufland, das in der Vergangenheit bereits erfolgreich über 100 ehemalige Real-Märkte mit mehr als 10.000 Arbeitskräften in sein Imperium integrierte, was eine Steigerung der Verkaufsfläche um über eine halbe Million Quadratmeter zur Folge hatte. Das Unternehmen kann auf ein bundesweites Netz von mehr als 770 Filialen zurückblicken und zählt circa 90.000 Mitarbeiter zu seiner Belegschaft.
Indessen zeigt sich auch der Einzelhandelsriese Rewe an den freiwerdenden Positionen interessiert, wie aus Unternehmenskreisen verlautet. Ein möglicher Zuzug in leerstehende Real-Filialen ist in Erwägung gezogen, sofern die Bedingungen zusagen. Die letzten Jahre verzeichneten bereits 14 Übernahmen von Real-Marktständen durch die Rewe Gruppe. Im Gegensatz dazu hält sich Edeka zu möglichen Expansionsplänen bedeckt.
Die Schließungen der finalen 49 Real-Märkte, welche nach dem Insolvenzantrag Ende September 2023 erfolgten, betrafen circa 2.500 Angestellte laut Angaben von Real GmbH. (eulerpool-AFX)