Jessica Pegula beeindruckt trotz Niederlage im US-Open-Finale
Jessica Pegula stand am Samstagnachmittag kurz davor, sich von der oft übersehenen amerikanischen Tennisspielerin zur gefeierten Siegerin des US-Open-Finals zu wandeln. Die Spielerin, die konstant in den oberen Rängen des Frauentennis anzutreffen ist, kämpfte sich im zweiten Satz von einem 0-4 Rückstand zurück und hatte die Möglichkeit, das Match gegen Aryna Sabalenka auszugleichen. Die Atmosphäre im Arthur Ashe Stadium kochte.
Sabalenka aus Belarus erlebte ein Déjà-vu, das sie an eine ähnliche Situation im Vorjahresfinale gegen Coco Gauff erinnerte. Doch diesmal gelang es Sabalenka dank eines überragenden Rückhand-Schlags und weiterer starker Punkte das Blatt zu wenden. Pegula gewann nur noch wenige Punkte und musste sich letztlich mit der Rolle der Zweitplatzierten zufriedengeben.
„Offensichtlich wäre ich lieber im dritten Satz“, erklärte Pegula nach dem Match mit einem Hauch von Humor. Sie berichtete in der Pressekonferenz von der Begegnung ihres Ehemanns mit dem Basketballstar Stephen Curry, der das Match von den VIP-Rängen aus verfolgt hatte. Ihr Ehemann, ein großer Fan von Curry, hatte sogar sein iPhone nach ihm benannt. Dies sorgte für einige Lacher, auch wenn Pegula scherzhaft anzweifelte, ob Curry das wirklich so großartig fand.
Diese entspannte Haltung unterscheidet sich stark von der bei Niederlagen oft gezeigten Niedergeschlagenheit. Im Gegensatz zu Sabalenka, die im letzten Jahr nach ihrer Niederlage wutentbrannt ihren Schläger zertrümmerte, zeigte Pegula eine bemerkenswerte Reife. Die 30-Jährige hatte sich zu Jahresbeginn von Verletzungen erholt und nahm sich einige Monate frei, um gestärkt zurückzukommen. Ihr akribisches Arbeiten mit einem neuen Trainerteam zahlte sich aus und brachte ihr mehrere Finalteilnahmen und einen Turniersieg in den letzten Wochen ein.
Obwohl Sabalenka, die vielleicht beste Hartplatz-Spielerin der Welt, das Match für sich entschied, zeigte Pegula eine starke Vorstellung, die ihr für die Zukunft viel Selbstvertrauen gab.
Pegula resümierte: „Wenn ich aus diesem Erlebnis kein Selbstvertrauen ziehe, dann stimmt etwas nicht. Natürlich gibt es Dinge, die ich besser hätte machen können, aber das wird vorübergehen.“