JD Sports auf Einkaufstour: Milliardenübernahme von US-Konkurrent Hibbett
Im Zeichen der globalen Expansion hat sich JD Sports, die britische Sportmodenkette, in einer milliardenschweren Transaktion die amerikanische Konkurrenz Hibbett einverleibt. Mit dieser 1,1 Milliarden Dollar schweren Akquisition stärkt das Unternehmen sein Ziel, zu einer weltweiten Kraft im Bereich Sportmode zu avancieren. Der ehrgeizige Expansionskurs, der von CEO Régis Schultz seit seinem Amtsantritt im Jahr 2022 geprägt ist, gewinnt weiter an Fahrt.
Durch aggressive Übernahmestrategien hatte sich JD Sports bereits in über 30 Ländern etabliert, wobei die Vereinigten Staaten nun beinahe ein Drittel zu den Einnahmen beisteuern. Mit der Übernahme des in Alabama ansässigen Hibbett, welches derzeit 1.169 Filialen in 36 US-Bundesstaaten betreibt und im letzten Geschäftsjahr Nettoeinnahmen von 1,7 Milliarden Dollar sowie einen Vorsteuergewinn von 131,6 Millionen Dollar verbuchen konnte, soll sich der Umsatz in Nordamerika auf etwa 4,7 Milliarden Pfund belaufen. Laut JD Sports wird sich der Anteil dieses Markts an den Gesamtumsätzen auf rund 40 Prozent erhöhen.
Für die Aktien von Hibbett bietet JD Sports den stolzen Preis von 87,50 Dollar in bar, was diese Übernahme zur zweiten Jahreshälfte 2024 abschließen soll. Diese neueste Entwicklung unterstreicht JDs Bestrebungen, sein US-Engagement weiter zu vertiefen – erste Schritte in diesen Markt wurden bereits 2018 mit fünf JD-Geschäften und 2020 mit einem Flagship-Store am New Yorker Times Square vollzogen.
Branchenanalyst Richard Chamberlain von RBC Capital Markets interpretiert diesen Schritt als Erweiterung von JD Sports' US-Präsenz, hebt jedoch hervor, dass die Kette damit eventuell organisches Wachstum durch Zukäufe ersetze. Mit einem einstelligen Marktanteil in den USA bislang sieht er durch diesen Deal eine Vergrößerung des Fußabdrucks, wobei JD sich nun enger mit Nike verbindet.
JD Sports, das bereits in Europa, Asien und Australien präsent ist, wird zunehmend ein wichtiger Partner für Marken wie Nike und Adidas, die ihre Kunden auf direktem Wege nicht erreichen können.
Die Führung von Hibbett bleibt bestehen: Mike Longo führt als CEO weiterhin das amerikanische Unternehmen, während Jared Briskin die Position des COO übernehmen wird. (eulerpool-AFX)
