Japans Regierung justiert Anleiheprogramm: Weniger Super-Long-Bonds, mehr Kurzläufer
Japans Regierung hat in einem bemerkenswerten Schritt beschlossen, den Verkauf von super-langfristigen Staatsanleihen um etwa 10% vom ursprünglichen Plan des laufenden Geschäftsjahres zu reduzieren. Diese Anpassung erfolgt vor dem Hintergrund gestiegener Besorgnis über ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, nachdem die Nachfrage bei jüngsten Auktionen schwächelte und die Renditen für super-lange Laufzeiten im vergangenen Monat Rekordhöhen erreichten.
Der Schritt folgt der jüngsten Entscheidung der Japanischen Zentralbank, die das Tempo der Reduzierung von Anleihekäufen ab dem nächsten Geschäftsjahr verlangsamen will. Dies signalisiert eine vorsichtige Herangehensweise bei der Rücknahme ihrer umfangreichen, seit einem Jahrzehnt bestehenden Konjunkturmaßnahmen.
Der revidierte Emissionsplan wird am Freitag den Primärhändlern zur Diskussion vorgestellt. Die Regierung erwägt außerdem, einige der zuvor ausgegebenen super-langfristigen Staatsanleihen mit niedrigen Zinssätzen zurückzukaufen, um das Problem der Angebots-Nachfrage-Balance zu verbessern.
Die geplante Reduzierung des Verkaufs von 20-, 30- und 40-jährigen Anleihen wird teilweise durch die verstärkte Emission von kurzfristigeren Papieren und haushaltsspezifischen Anleihen kompensiert. Insgesamt sollen die staatlichen, bis März nächsten Jahres geplanten japanischen Anleiheverkäufe um 500 Milliarden Yen auf 171,8 Billionen Yen sinken.
Die Emission von kurzfristigeren Anleihen erfordert jedoch Vorsicht, da die Regierung damit häufiger Schulden umschulden müsste, was ihre Finanzen anfälliger für Marktschwankungen macht. Konkret sieht der überarbeitete Plan vor, den Verkauf von 20-jährigen Anleihen um 900 Milliarden Yen auf 11,1 Billionen Yen zu reduzieren, 30-jährige um 900 Milliarden Yen auf 8,7 Billionen Yen und 40-jährige um 500 Milliarden Yen auf 2,5 Billionen Yen.
Dies bedeutet, dass ab dem nächsten Monat bei jeder Auktion der Verkauf um jeweils 100 Milliarden Yen verringert wird. Demgegenüber werden die Verkäufe von zweijährigen Schuldtiteln sowie einjährigen und sechsmonatigen Schatzwechseln um jeweils 600 Milliarden Yen erhöht.
Zudem wird die Regierung die Emission von kapitalgarantierten Anleihen für Privathaushalte um 500 Milliarden Yen ausbauen. Ursprünglich waren Kürzungen bei 30- und 40-jährigen Anleihen geplant, um der reduzierten Nachfrage von Lebensversicherungen zu begegnen.
Doch angesichts der sich verschlechternden Finanzlage in den Industrieländern wurden die super-langen Anleihen zuletzt international verkauft.