Italienische Medienschmiede setzt auf Teilung für ProSiebenSat.1

Die Umstrukturierungsdebatte im Hause ProSiebenSat.1 nimmt eine neue Wendung: Der italienische Großaktionär Media For Europe, gesteuert von der Familie Berlusconi, zeigt sich mit dem aktuellen Kurs des Medienunternehmens unzufrieden und fordert eine radikale Maßnahme – die Teilung des Konzerns. Der Vorschlag sieht vor, die florierende Entertainment-Sparte, mit dem Flaggschiff Joyn zu zwei Dritteln für den Konzernumsatz verantwortlich, von den Sparten E-Commerce und Dating abzuspalten. MFE beantragt außerdem die Bestellung eines M&A-Experten in den Aufsichtsrat, um ProSiebenSat.1 zukünftig fokussierter zu gestalten.

Der Druck des Mailänder Medienunternehmens auf ProSiebenSat.1 ist am Aktienmarkt nicht unbeachtet geblieben: Die Anleger reagierten prompt und der Aktienkurs stieg markant an. Sollte der Vorschlag angenommen werden, würde dies zu zwei separaten börsennotierten Unternehmen führen. Es bedarf einer Zustimmung von einer hohen Mehrheit auf der Hauptversammlung Ende April, um die Weichen für diese Trennung zu stellen.

Die Unternehmensführung von ProSiebenSat.1 hat bereits zuvor die Möglichkeit einer Segment-Abtrennung signalisiert, jedoch ohne nennenswerte Schritte in diese Richtung zu tätigen. Der Konzern aus München hat in der Pandemie besonders durch die E-Commerce- und Dating-Aktivitäten, unter anderem repräsentiert durch Marken wie Flaconi und ParshipMeet Group, wirtschaftliche Resilienz gezeigt. Doch MFE sieht in genau diesen Geschäftsbereichen keine Zukunft für ProSiebenSat.1 und betont, die Konzentration solle stattdessen auf das lukrative Fernseh- und Streaminggeschäft gelegt werden.

Die Forderung folgt auf Äußerungen des Aufsichtsratschefs Andreas Wiele, der sich für einen Konzernumbau stark machte, um die strategische Ausrichtung zu optimieren. Zerschlagungspläne sind jedoch nach Wiels Worten nicht Teil der aktuell verfolgten Strategie. Die Beteiligungskonstellation, die Media For Europe durch ihre Beteiligung und Vertretung im Aufsichtsrat aufgebaut hat, könnte ihrer Positionierung weiterhin Gewicht verleihen, während der zweitgrößte Aktionär PPF Group eine passive Rolle zu beobachten scheint.

Media For Europe, unter der Führung von Pier Silvio Berlusconi, ist nicht die einzige Stimme, die Veränderungen anstrebt. Ein neuer Kapitalmarktspezialist soll in den Aufsichtsrat gewählt werden, was die Expertise in Sachen Fusionen und Übernahmen zusätzlich untermauern würde. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 21.03.2024 · 21:57 Uhr
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