Israelische Genehmigung für Hilfslieferungen: Hoffnungsschimmer für den Gazastreifen?
Die jüngste Entscheidung Israels, 100 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen zuzulassen, sorgt für einen wichtigen, wenn auch kleinen Lichtblick inmitten der humanitären Krise. Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA in Genf, äußerte die Hoffnung, dass diese Lastwagen die Grenzabfertigung zügig durchlaufen und spätestens bis Mittwoch im Gazastreifen ankommen. Er wies darauf hin, dass die Lastwagen dringend benötigte Babynahrung transportieren, die für das Überleben der Kleinkinder in der Region von entscheidender Bedeutung ist.
Seit Montag hat Israel erstmals nach fast dreimonatiger Blockade eine geringe Anzahl von nur neun Lastwagen genehmigt, von denen fünf bereits ihre Reise begonnen haben. In einer drastischen Reduzierung gegenüber der Feuerpause zu Beginn des Jahres, als bis zu 600 Lastwagen täglich die Grenze passierten, bleibt die aktuelle Lieferung laut UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch markiert sie einen symbolischen Schritt in die richtige Richtung.
Die Vereinten Nationen und zahlreiche Hilfsorganisationen warnen dringend vor den gravierenden Folgen der anhaltenden Blockade und mahnen, dass die mehr als zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens immer näher an eine Hungersnot heranrücken. Seit Anfang März hatte Israel keine Lieferungen mehr in das kriegsgebeutelte Gebiet zugelassen, was den Druck auf internationale Spender und Vermittler erheblich erhöhte. Israel bezichtigt die Hamas allerdings, Hilfsgüter für den bewaffneten Kampf zu missbrauchen, eine Anschuldigung, die die bereits schwierige humanitäre Lage weiter verkompliziert.