Israelische Armee lässt bei Bombardierungen im Gaza-Krieg nach – Experte warnt vor Stärkung der Hamas
Im Gaza-Krieg riskiert die israelische Armee laut US-Expertenbericht durch das nachlassen der bisherigen Bombardierungen eine Stärkung der islamistischen Hamas. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) betonte in seinem Bericht am Dienstag, dass die israelischen Streitkräfte im Norden des Gazastreifens zu gezielten Schlägen mit geringerer Truppenstärke übergegangen seien. Dadurch werde es der Hamas höchstwahrscheinlich ermöglicht, sich militärisch neu zu formieren. Zwar habe die israelische Armee bereits mehrere Hamas-Einheiten dezimiert, aber die militärischen Kräfte seien weder besiegt noch zerstört, so das ISW.
Die Hamas verfüge über eine konventionelle Militärstruktur, wodurch sie in der Lage sei, gefallene Kommandeure rasch zu ersetzen. Die getöteten Hamas-Bataillons- und -Brigadekommandeure hätten ihre Einheiten über viele Jahre geführt und somit die Möglichkeit gehabt, Nachfolger heranzuziehen. Dies stehe im Widerspruch zu Israels erklärten Kriegszielen, die darauf abzielen, die Hamas militärisch und politisch zu zerstören, so der Bericht des ISW.
Der Gaza-Krieg dauert mittlerweile fast drei Monate an. Auslöser war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel, bei der mehr als 1200 Menschen getötet wurden. Israel reagierte daraufhin mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Laut Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen etwa 22.200 Menschen getötet und weitere 57.000 verletzt. Zudem gelten noch rund 7.000 Menschen als vermisst. (eulerpool-AFX)