Intersport schreitet mit Mode-Kooperation voran
In der sich wandelnden Welt der Mode, in der Athleisure-Wear längst zum Alltag gehört, betritt der Sporthändlerverband Intersport Neuland und wagt den Schritt in den klassischen Modehandel. Die Heilbronner übernehmen 50 Prozent des Modeeinkaufsverbundes Unitex. Über finanzielle Details der Transaktion wurde stillschweigend Einvernehmen bewahrt.
Alexander von Preen, Chef von Intersport Deutschland, unterstrich die zunehmend verschwimmenden Grenzen zwischen Sport- und Modetextilien: „Was heute modisch ist, gleicht oft Sportbekleidung.“ Dass Intersport nun in Partnerschaft mit Unitex investiert, eröffnet Synergien, die auf der Expertise beider Verbünde basieren. Unitex, mit Sitz in Neu-Ulm, vernetzt über 800 Mitglieder mit mehr als 1.900 Standorten in Deutschland und Österreich und optimiert die Einkaufsbedingungen durch gebündelte Zahlungsabwicklung, mit einem Umsatz von zuletzt 392 Millionen Euro.
Der Schulterschluss mit Unitex stärkt Intersports Position gegenüber der Industrie bedeutend. Die Eigenständigkeit von Unitex bleibt gewahrt, während Möglichkeiten für gemeinsame Dienstleistungen für die Mitglieder ausgelotet werden. Diese strategische Erweiterung ermöglicht es Intersport, ein umfassendes Angebot – von Schuhen über Sportartikel bis hin zu Textilien – anzubieten. Für Kunden bedeutet das Zugang zu einem breiten Markenportfolio, auch bei kleinen Händlern, was die Vielfalt der Innenstädte bereichern könnte.
Im Zuge dieser Bemühungen plant Intersport bis 2030, den Umsatz auf knapp sechs Milliarden Euro zu steigern, was einem Marktanteil von über 30 Prozent entspricht. Zusätzlich zur Unitex-Beteiligung bleibt auch eine interne Expansion auf der Agenda. 100 neue Filialen sollen in Deutschland entstehen, wobei bereits mehr als die Hälfte erreicht wurde. Trotz einer gedämpften Konsumstimmung sanken die Umsätze im Geschäftsjahr 2023/24 leicht, von Preen rechnet aber im nächsten Jahr mit einer Erholung. Der Sportfachmarkt ist hart umkämpft, und Intersport agiert in einem dynamischen Umfeld mit starken Mitbewerbern wie Decathlon und Sport 2000.

