Intel unter Druck: Schleppende Fortschritte bei Chipherstellung
Intel steht erneut im Fokus der Berichterstattung, und das leider nicht im positivsten Licht. Das angeschlagene Unternehmen sieht sich mit einer ganzen Reihe von Herausforderungen konfrontiert: enttäuschende Finanzergebnisse, stagnierende Innovationen im Bereich ihrer Desktop-Chips und interne Unruhen. Doch neuesten Gerüchten zufolge könnte die Lage sogar noch problematischer sein – insbesondere in der Fertigungsabteilung für Halbleiter.
Nachdem der CEO Pat Gelsinger kürzlich seinen Posten niederlegte, berichtet die koreanische Nachrichtenplattform Chosun Daily über eine alarmierend niedrige Ausbeute des 18A-Prozesses von Intel – nur 10%, dieses Detail kam über TrendForce ans Tageslicht. Gelsinger hatte einst großes Vertrauen in diesen Prozess gesetzt und ging sogar soweit, sein ganzes Unternehmen darauf zu gründen. Nun sieht es so aus, als könnte dieses Risiko einen Rückschlag verursacht haben.
Intel selbst hatte allerdings noch im September betont, dass der 18A-Prozess gut funktioniere und eine ordentliche Ausbeute generiere. Diese Diskrepanz ruft Zweifel an den kolportierten 10% hervor. Um dies einzuordnen: Die Effizienz von Chipherstellungsprozessen wird als Prozentsatz funktionsfähiger Chips pro Siliziumwafer gemessen.
Zum Vergleich: Während TSMC mit dem N3E-Prozess auf durchschnittlich 84% kommt, ist Samsung mit einem 3nm-Prozess bei unter 20% – was als unzureichend für die Massenproduktion gilt. Auch die vermeintlichen 10% bei Intel würden unter ähnliche Bedenken fallen. HotHardware weist jedoch darauf hin, dass unklar ist, ob Broadcom tatsächlich eine Partnerschaft mit Intel aufgrund dieser Zahlen beendet hat, wie Chosun Daily berichtet hatte.
Ben Bajarin, ein Analyst der Branche, äußerte, dass Gelsinger in der Vergangenheit eine Zahl um die 60% genannt hatte, womit die 18A-Ausbeute durchaus für die Massenherstellung geeignet wäre. Doch die Herausforderungen im Foundry-Bereich sind für Intel real. Die Entscheidung, den 20A-Prozess zugunsten von 18A aufzugeben, birgt Risiken. Ein Desaster bei der Ausbeute könnte die Entwicklung künftiger Prozessoren wie Nova Lake und Panther Lake empfindlich bremsen.
Ob die Zukunft mehr Erfolg bringt, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Arrow-Lake-Generation wurde größtenteils von TSMC gefertigt und erfüllt nicht alle Erwartungen. Intel hofft darauf, dass der 18A-Prozess solide Ergebnisse liefert, um künftige Entwicklungen verstärkt in die eigene Hand zu nehmen.

