Integrationsmotor Arbeitsmarkt: Starker Beschäftigungsanstieg bei geflüchteten Ukrainern trotz Konjunkturdelle
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zeichnet sich ein unerwartet positives Bild auf dem deutschen Arbeitsmarkt ab: Die Beschäftigungsquote von Geflüchteten aus der Ukraine sowie aus führenden Asylländern verzeichnet trotz eines Anstiegs der Arbeitslosenzahlen beachtliche Zuwächse. Dies geht auf eine erfolgreiche Initiative zurück, die Ende des letzten Jahres gestartet wurde und unter dem Namen Job-Turbo bekannt ist. Die konsequentere Beschäftigung mit den Betroffenen und ihre schnelle Integration in den Arbeitsmarkt stellt, laut dem Bundesbeauftragten für die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt, Daniel Terzenbach, einen entscheidenden Faktor für diesen Erfolg dar.
Der Job-Turbo zeigt sich wirksam. Bereits über 5000 Geflüchtete aus der Ukraine wurden bis März 2024 in Beschäftigungsverhältnisse vermittelt, ein beträchtlicher Anstieg verglichen mit 2500 im Vorjahr. Auch die Beschäftigungszahlen aus den acht hauptsächlichen Herkunftsländern von Asylsuchenden, angeführt von Syrien und Afghanistan, legten zu, mit einem deutlichen Sprung von Geflüchteten auf dem ersten Arbeitsmarkt von 11.155 im März 2023 auf 13.076 im gleichen Monat des Folgejahres.
Ein beobachtetes Phänomen ist die überdurchschnittliche Arbeitsmarktintegration der Geflüchteten, die während der Fluchtbewegung 2015 und 2016 nach Deutschland kamen. Dies gilt insbesondere für syrische Männer, bei denen eine Beschäftigungsquote von rund 70 Prozent verzeichnet wird. Die Integration von Frauen stellt immer noch eine Herausforderung dar, die es zu meistern gilt.
Um die Eingliederung ins Berufsleben zu beschleunigen, strebt Terzenbach an, ukrainische Fachkräfte nicht über Gebühr in Deutsch- oder anderen Einführungskursen zu belassen. Die Fortführung von Qualifizierungsmaßnahmen parallel zur Beschäftigung ist jedoch unabdingbar, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Geflüchteten wird dadurch die Möglichkeit gegeben, zunächst unterstützende Tätigkeiten auszuüben, bevor sie entsprechende Zertifizierungen, wie etwa eine deutsche Approbation für Mediziner, erhalten und als vollqualifizierte Fachkräfte agieren können.
Ein weiteres Ergebnis ist die engere Kooperation der Arbeitsvermittlung mit Communities der Geflüchteten, darunter Migrationsverbände und ehrenamtliche Organisationen, um Desinformation entgegenzuwirken und die Integrationseffizienz zu steigern. Hierbei werden auch Social-Media-Kanäle strategisch genutzt, wobei unter anderem Kooperationen mit der ukrainischen Botschaft etabliert wurden. (eulerpool-AFX)