Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone leicht rückläufig
Mit einem sachten Rückgang der kurzfristigen Inflationserwartungen senden die Verbraucher der Eurozone ein vorsichtiges Zeichen der Entwarnung. Jüngste Umfrageergebnisse der Europäischen Zentralbank (EZB) offenbaren für den Zwölf-Monate-Ausblick eine minimale Anpassung der Preissteigerungserwartungen nach unten. Konkreter sank die Erwartung von 3,1 auf 3,0 Prozent im März, wie aus Frankfurt berichtet wird. Die Dreijahresperspektive bleibt hingegen in ihrer Einschätzung zum vierten Mal in Folge konstant bei 2,5 Prozent.
Für die geldpolitische Steuerung der EZB sind diese Zahlen von strategischer Bedeutung, bilden sie doch eine Grundlage für Entscheidungsprozesse. Erleichterung dürften jüngste Entwicklungen bringen, die aufzeigen, dass sich die reale Inflation der Zielmarke annähert: sie fiel im Berichtsmonat in der Eurozone auf 2,4 Prozent. Mit diesem Wert rückt das mittelfristig angepeilte Inflationsziel von etwa 2 Prozent wieder in greifbarere Nähe. Im vergangenen Jahr hatte die EZB auf die damals hohe Teuerung mit deutlichen Leitzinserhöhungen reagiert. Angesichts der sich verringernden Inflation werden nun Zinssenkungen im laufenden Jahr antizipiert.
Die zugrundeliegende Untersuchung, die sogenannte Consumer Expectations Survey (CES), spiegelt einen breiten Querschnitt der Bevölkerung der Eurozone wider. Als monatliche Online-Erhebung wird sie unter Bewohnern von elf Ländern durchgeführt, was 96 Prozent der Wirtschaftskraft und 94 Prozent der Einwohner der Eurozone abdeckt. Mit rund 19.000 Teilnehmern bietet die Umfrage ein repräsentatives Bild der Verbraucherstimmung und -erwartung. (eulerpool-AFX)