Industrie in Umbruch: Schließung eines bedeutenden grünen Energiezulieferers in Großbritannien
Der britische Standort eines führenden Zulieferers der grünen Energiewirtschaft steht vor der Schließung, nachdem dessen japanische Muttergesellschaft, Nippon Electric Glass (NEG), keinen Rettungsdeal für das Unternehmen und seine 250 Beschäftigten erreichen konnte. Das in Wigan ansässige Unternehmen Electric Glass Fiber UK (EGFU) produziert wesentliche Komponenten für Windkraftanlagen und Elektrofahrzeuge und ist somit ein wichtiger Bestandteil der Lieferketten zur Erreichung der Net-Zero-Ziele.
Diese Entwicklung könnte die britische Industrie- und Umweltstrategie ins Wanken bringen, da das Vereinigte Königreich derzeit versucht, seine Wirtschaft zu dekarbonisieren und sich gegen weltwirtschaftliche Herausforderungen wie Zölle und geopolitische Spannungen zu wappnen. Noch 2022 arbeitete das britische Werk profitabel, fuhr jedoch 2023 einen Verlust von 3 Millionen Pfund ein, der sich 2024 auf 12 Millionen Pfund erhöhte. Zu den Ursachen zählen der Konkurrenzdruck durch Importe aus China sowie gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, die nur teilweise an Kunden weitergegeben werden konnten.
Obwohl die britische und europäische Politik seit 2020 mit 'Anti-Dumping'-Zöllen gegen China reagierte, um die heimische Glasfaserindustrie zu schützen, konnten diese Maßnahmen den Niedergang des Wiganer Werkes nicht aufhalten. NEG teilte mit, dass trotz intensiver Bemühungen keine Rettung gefunden werden konnte, und man werde nun die Produktion einstellen und auf eine freiwillige Liquidation hinarbeiten. Diese Entscheidung kommt kurz nachdem Premierminister Sir Keir Starmer, in einer vergleichbaren Situation, erfolgreich die Kontrolle über British Steel übernommen hatte, um die nationale Industriesicherheit zu gewährleisten.