Indigener Protest auf Weltklimakonferenz: Eindringlinge fordern Gehör in Belém
Auf der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém kam es am Dienstagabend zu einem bemerkenswerten Zwischenfall: Indigene Aktivisten drangen gemeinsam mit Unterstützern in das hochgesicherte Konferenzgebiet ein und forderten ihre Stimme lautstark ein. Die dramatischen Szenen, die sowohl vor Ort als auch in Sozialen Medien zu sehen waren, zeigen eine entschlossene Menge, die ihre Botschaft gegen Umweltzerstörung und für den Erhalt ihrer Heimat deutlich kundtat.
Videos dokumentieren, wie die Demonstrierenden eindrucksvoll die Tür zur Konferenz aufbrachen und in turbulente Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften verwickelt wurden. Berichten zufolge rief das UN-Sicherheitspersonal anwesende Delegierte dazu auf, das Gelände zügig zu verlassen, während einige Wachleute Verletzungen erlitten. Ein Video zeigt einen verletzt blutenden Wachmann, während andere Sicherheitskräfte hastig Tische als Barrikaden errichteten.
Die indigenen Gemeinschaften sind trotz dieses Eklats offiziell auf der Konferenz vertreten und setzen sich mit Nachdruck gegen die Zerstörung des Regenwalds ein. Im Vorfeld hatten Tausende von ihnen an einem friedlichen Marsch teilgenommen, der sich gegen die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels richtete. Die Organisatoren dieser Demonstration, wie die Organisation 350.org, distanzierten sich von den gewaltsamen Aktionen und betonten, dass sie damit nichts zu tun hätten.
Nachdem die Lage wieder unter Kontrolle war, evakuierten die Sicherheitskräfte das Gelände umfassend. Die kopfsteingepflasterten Straßen Beléms erlebten ein seltenes Bild von Polizeiwagen mit Blaulicht und einem neuen Sicherheitsdispositiv. Der Vorfall entfachte Diskussionen über die Sicherheitsmaßnahmen der Konferenz und rief kritische Fragen auf – insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Ankunft hochrangiger Ministerinnen und Minister aus aller Welt.
Nach den Vorkommnissen blieben die Zugänge zur Konferenz bis Mittwochmorgen geschlossen, während das Gastgeberland Brasilien seine Rolle als demokratischer Schauplatz für solch kritische Diskussionen unter Beweis stellt – im Gegensatz zu den autoritär regierten Austragungsorten der vergangenen Jahre. Weitere Proteste sind geplant, sowohl lokal als auch weltweit.

