Homeoffice-Trend sorgt für sinkenden Bedarf an Büroflächen in deutschen Großstädten

Eine aktuelle Studie, die vom renommierten Ifo-Institut in Zusammenarbeit mit dem Immobilienberater Colliers durchgeführt wurde, prognostiziert eine signifikante Verringerung des Bedarfs an Büroflächen in den deutschen Metropolen. Bis zum Jahr 2030 könnte der Rückgang über zehn Prozent betragen, insbesondere in den wirtschaftlichen Zentren wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf.

Forscher Simon Krause vom Ifo-Institut gab zu verstehen, dass die Integration des Homeoffice in den Arbeitsalltag für ein Viertel der Arbeitnehmer und für annähernd 70 Prozent der Unternehmen zum festen Bestandteil geworden ist. Großfirmen und Sektoren, die verstärkt auf die Heimarbeit setzen, sind maßgeblich für die sinkende Nachfrage nach Büroarealen verantwortlich. In Zahlen gefasst bedeutet dies ein Minus von etwa 11,5 Millionen Quadratmetern bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts in den analysierten Städten. Diese Entwicklung bezeichnete Krause als herausfordernden 'Stresstest für den Büroimmobilienmarkt'.

Die Untersuchung, die eine neuartige Verknüpfung von Homeoffice-Umfragen des Ifo unter rund 9000 Firmen mit Büromietverhältnissen in den letzten zehn Jahren und der Colliers-Datenbank beinhaltete, deckte zudem auf, dass die Umsätze am Bürovermietungsmarkt auf ein Tief vergleichbar mit der akuten Phase der Corona-Krise gefallen sind. Weiterhin wurde festgestellt, dass sich die Leerstandsquote von knapp drei Prozent im Jahr 2019 auf über sechs Prozent Ende 2023 erhöhte, und der Anteil an Untermietverträgen einen beachtlichen Anstieg von unter zwei auf fast acht Prozent verzeichnete.

Andreas Trumpp von Colliers, der als Mitautor an der Studie beteiligt war, äußerte Bedenken hinsichtlich einer zeitnahen Markterholung. Er verwies auf die durchschnittliche Laufzeit von Büromietverträgen in Deutschland von circa sieben Jahren, was die verzögerte Auswirkung des Homeoffice-Trends zusätzlich erklärt. Laut Einschätzung von Colliers und Ifo stehen 60 Prozent aller deutschen Büroimmobilien bereits unter dem Einfluss des Homeoffice-Booms, und die in diesen Gebäuden ansässigen Firmen werden voraussichtlich ihre Flächennutzung im Schnitt um 20 Prozent einschränken.

Diese Entwicklung hat auch überregionale Implikationen, indem sie Druck auf den internationalen Markt für Büroimmobilien ausübt, insbesondere in den USA. In Deutschland sehen sich Finanzinstitute wie die Aareal Bank oder die Landesbank Helaba gezwungen, höhere Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle im Gewerbeimmobiliensektor zu bilden, ein Umstand, der die Bankenaufseher mit wachsender Besorgnis erfüllt. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.03.2024 · 15:28 Uhr
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