Hollywood-Gigant Paramount in aufregenden Fusionsgesprächen – Konzernführung ausgetauscht
Das Traditionsstudio Paramount, bekannt für große Kinoklassiker wie "Der Pate", ist selbst zum Protagonisten eines dramatischen Wirtschaftsthrillers avanciert. Am Montag überraschte das Unternehmen mit der Nachricht, dass der langjährige Konzernlenker Bob Bakish durch ein Trio aus erfahrenen Managern abgelöst wurde, während zeitgleich hitzige Fusionsverhandlungen geführt werden. Dieser Führungswechsel könnte wegweisend für die Zukunft der Film- und Serienproduktionen des Hollywood-Riesen sein.
Ein Angebot für eine Fusion liegt von der Produktionsfirma Skydance vor, doch die Annahme dieses Angebots sorgt für Konflikte. Interne Querelen zeichnen sich insbesondere zwischen wichtigen Investoren und Shari Redstone, der maßgeblichen Aktionärin des Medienimperiums ab. Shari Redstone vereinte das von ihrem Vater Sumner Redstone geschaffene Medienreich unter dem Dach Paramounts. Dissens wird durch die Struktur der Paramount-Aktien befeuert, von denen Shari Redstone einen wesentlichen Teil mit Stimmrechten hält, was ihr weitreichenden Einfluss sichert.
Das Angebot von Skydance, unter Führung von David Ellison, beinhaltete zunächst den Ankauf der Holding National Amusements, zu welcher Shari Redstones stimmrechtsbehaftete Paramount-Aktien zählen, gefolgt von einer Übernahme Skydances durch Paramount, wodurch Ellison wesentliche Kontrolle ohne hohe Investition für stimmrechtslose Aktien erlangen würde. Kritik regte sich bei Besitzern der stimmrechtslosen Aktien an der Bevorzugung der Redstone-Familie durch den geplanten Deal, woraufhin Skydance reagierte, das Angebot nachbesserte und die exklusiven Verhandlungen mit Paramount bis Mai zu führen gedenkt.
Währenddessen präsentiert sich Paramount mit einem imposanten Umsatzwachstum im vergangenen Quartal, trotz erheblicher Verluste bei ihrem Streaming-Service Paramount+. Die Anleger zeigen sich nach der Führungsrochade und angesichts der gemischten Bilanz vorerst verhalten, der Aktienkurs schwächelte im frühen US-Handel. Intern diskutiert der Medienkonzern über Einsparmöglichkeiten und Kooperationen, sollte eine Fusion ausbleiben. Ein möglicher Bruch mit Skydance hätte wahrscheinlich auch Auswirkungen auf das Filmportfolio von Paramount, denn das Studio war an Erfolgen wie "Top Gun: Maverick" zusammen mit Skydance beteiligt.
Das übernehmende Leitungs-Gremium bei Paramount besteht ab sofort aus George Cheeks, Brian Robbins und Chris McCarthy, mit klaren Aufgabenbereichen in den jeweiligen Segmenten des Konzerns. Die übliche Analystenkonferenz verlief ungewöhnlich kurz und ohne Fragen, lediglich eine prägnante musikalische Note aus "Mission: Impossible" verlieh dem Ende der Sitzung einen Hauch von Hollywood's Dramatik. (eulerpool-AFX)