Halbleiteraktien leiden unter chinesischem Förderplan für nationale Chipindustrie
Die Börsenwelt blickte am Freitag sorgenvoll auf die Kursentwicklung im Halbleitersektor, wo insbesondere die Aktien zweier Branchenriesen, Infineon und STMicroelectronics, Verluste hinnehmen mussten. In einem wenig ermutigenden Marktumfeld rutschten Infineon-Titel deutlich ab und markierten im deutschen Leitindex Dax eines der Schlusslichter mit einem Rückgang von über 4 Prozent. Derweil mussten die Anteilsscheine des französisch-italienischen Halbleiterherstellers STMicroelectronics in Paris einen Rückschlag von rund zwei Prozent verkraften.
Im Zuge der Berichterstattung durch Bloomberg, welche sich auf Insiderinformationen stützt, wurde bekannt, dass die chinesische Regierung eine verstärkte Zuwendung heimischer Elektroautohersteller wie BYD und Geely zu einheimischen Elektronikchipproduzenten forciert. Die Absicht: Stärkung der nationalen Halbleiterbranche und Reduzierung der Abhängigkeit von Importen insbesondere aus dem westlichen Ausland.
Die Hintergründe sind in einem andauernden Technologiekonflikt, vor allem zwischen China und den Vereinigten Staaten von Amerika, zu finden. Hier verschärfte die US-Administration in ihrem Bestreben, in der Spitzentechnologie der Künstlichen Intelligenz führend zu bleiben, erst kürzlich die Exportkontrollen für Halbleiter nach China. Zudem existieren ausgeprägte Exportbeschränkungen für fortgeschrittene Chipfertigungsanlagen in das Reich der Mitte – ein unmissverständlicher Schritt im Wettlauf um technologische Überlegenheit. (eulerpool-AFX)