Grünes Plakettendilemma: Südkoreas Luxusautomarkt unter Druck

In Südkorea sehen sich Hersteller von Luxusfahrzeugen mit einem Absatzrückgang konfrontiert, nachdem eine neue Regelung zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung in Kraft getreten ist. Fahrzeuge im hohen Preissegment, die auf Unternehmenskonten angemeldet sind, müssen nun ein auffälliges neongrünes Kennzeichen führen. Diese Veränderung, die auf ein Wahlversprechen des Präsidenten Yoon Suk Yeol zurückgeht, soll den missbräuchlichen privaten Gebrauch dieser Firmenwagen eindämmen und hat bereits zu einem Einbruch der Neuzulassungen geführt.

Laut der Korea Automobile Importers & Distributors Association (KAIDA) fiel seit Januar die Zahl der als Firmenfahrzeuge registrierten ausländischen Luxuswagen über 80 Millionen Won (etwa 58.000 US-Dollar) um 27 Prozent. Betroffen sind unter anderem renommierte Marken wie Bentley, Lamborghini und Rolls-Royce, deren High-End-Modelle letztes Jahr zu über 70 Prozent über Unternehmenszugänge verkauft wurden.

Diese Entwicklungen könnten gerade für Südkorea, das als einer der wichtigsten Märkte für europäische Automobilhersteller gilt und zu den Top 3 des asiatischen Luxusautomarktes zählt, weitreichende Folgen haben. Insbesondere da Experten wie Lee Hang-koo vom Jeonbuk Institute of Automotive Convergence Technology eine weiter sinkende Nachfrage prognostizieren. Lee vermutet, dass die grünen Kennzeichen, vor allem in gehobenen Einkaufs- und Freizeitgebieten, abschreckend wirken könnten. Im vergangenen Jahr wurden rund 34.000 Autos im Wert von über 150 Millionen Won (etwa 108.000 US-Dollar) verkauft, ein Indikator für die Marktrelevanz.

Die südkoreanische Regierung hatte die Neuregelung eingeführt, nachdem Befürchtungen laut wurden, dass die hohen Anschaffungs- und Unterhaltskosten von Firmenfahrzeugen als Betriebsausgaben geltend gemacht und somit die steuerliche Belastung der Unternehmen reduziert würden.

Die Markteinbrüche sind bereits deutlich spürbar: Bentley verzeichnete im ersten Quartal einen Rückgang von 77 Prozent auf 38 Einheiten im Jahresvergleich, während Rolls-Royce und Porsche 35 bzw. 23 Prozent weniger Fahrzeuge verkauften. Lamborghini, dessen Verkäufe in Korea zu 90 Prozent auf Firmenkonten liefen, meldet einen Rückgang um 22 Prozent.

Für die Luxusautomobilhersteller kommt die Maßnahme zu einer Zeit, in der Südkoreas Wirtschaft ohnehin schon schwächelt. Einige Händler beklagen bereits stark zurückgehende Bestellungen, da viele ihrer Kunden den Autokauf vorgezogen haben, um noch vor Inkrafttreten der neuen Regel zu erwerben. Trotz Rabatten und Werbeaktionen scheint es schwierig, die Absatzrückgänge zu kompensieren, zumal die Wirtschaftslage zusätzlichen Druck aufbaut. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 08:20 Uhr
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