Grüne: Westerwelle und FDP in Haiders Fußstapfen
Das sagte Bundestags-Fraktionschef Jürgen Trittin am Sonntag beim Kleinen Parteitag der Grünen in Köln über Guido Westerwelle.
Ähnlich herbe Kritik äußerte Trittin an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): «Wer ist denn die Chefin, die den Herrn Westerwelle in den Fußstapfen von Haider laufen lässt?» Merkel profiliere sich bei EU-Gipfeln als «Madame No», um den rechten Stammtischen zu gefallen.
Der grüne NRW-Landesvorsitzende Arndt Klocke verwies auf Äußerungen von FDP-Vize Andreas Pinkwart, der sich am Samstag gegen Milliardenhilfen für Griechenland ausgesprochen hatte. «Was Pinkwart hier gestern gesagt hat, das war Jörg-Haider-Sound», sagte Klocke. Auch die Bundesvorsitzende Claudia Roth sagte, in den Reden beim FDP-Bundesparteitag an diesem Wochenende sei «ein österreichischer Zungenschlag hörbar» gewesen. «Und das ist brandgefährlich.»
Auch Roth kritisierte die Kanzlerin: «Mutter Germania Angela» betreibe in der Europäischen Union eine Politik der Renationalisierung. «Da wünscht man sich als Grüne zumindest in der Europa- und Außenpolitik einen Helmut Kohl zurück.»
Eindeutig sprachen sich die Redner für eine Koalition mit der SPD nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai aus. Die Aussichten dafür seien gut, wie die Umfragen zeigten. «Statt ?Rent a Rüttgers? - Rüttgers in Rente!» forderte Trittin in Anspielung auf die Sponsoring-Affäre der NRW-CDU. Auf die Linke gingen die Parteitagsredner kaum ein. Der zweite Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir nannte die Partei «fundamentalistisch».