Großfahndung nach ETA-Attentätern auf Mallorca

Palma de Mallorca/Madrid (dpa) - In einer beispiellosen Großfahndung hat die spanische Polizei auf Mallorca nach den Terroristen gesucht, die zwei Sicherheitsbeamte bei einem Bombenanschlag getötet hatten.

Wie die Zeitung «El País» am Samstag berichtete, waren bei der größten Fahndungsaktion in der Geschichte der Balearen-Insel mehr als 1600 Beamte im Einsatz.

Die Ermittler gingen davon aus, dass die Attentäter der baskischen Untergrundorganisation ETA angehören und sich wahrscheinlich auf Mallorca versteckt hielten. Die Polizei nahm strenge Kontrollen in den Häfen und auf dem Flughafen der Insel vor. «Es soll niemand Mallorca verlassen, ohne identifiziert zu werden», sagte der Präfekt auf den Balearen, Ramón Socías. Die Beamten suchten auch in billigen Herbergen, in besetzten Häusern und in leerstehenden Wohnungen nach den Terroristen. Eine Augenzeugin will eine steckbrieflich gesuchte ETA-Terroristin kurz vor dem Attentat in Palmanova im Postamt des Badeorts gesehen haben.

Allerdings konnten die Fahnder auch nicht ausschließen, dass die Terroristen Mallorca bereits verlassen haben und auf dem spanischen Festland oder in Frankreich untergetaucht sind. Die Bombe, die die zwei Polizisten tötete, war mit einem Zeitzünder zur Explosion gebracht worden. Dies kann nach Medienberichten bedeuten, dass die Bombenleger die Sprengsätze bereits in der Nacht vor der Detonation an dem Polizeifahrzeug angebracht haben könnten. Damit hätten sie genügend Zeit gehabt, Mallorca zu verlassen, bevor die Polizei die Insel abriegelte.

Unterdessen hat der Anschlag den spanischen König Juan Carlos und Königin Sofía nicht von ihrem Urlaub auf der Mittelmeerinsel abgehalten. Das Monarchenpaar traf am Samstag auf dem militärischen Teil des Flughafens Son Sant Joan ein. Die königliche Familie verbringt traditionsgemäß ihre Ferien auf der Balearen-Insel. «Ich fühle mich auf Mallorca völlig sicher», sagte der König nach seiner Ankunft. «Man muss die ETA bekämpfen, bis sie besiegt ist.» Juan Carlos steuerte persönlich die Limousine vom Flughafen zu seinem Feriendomizil im Marivent-Palast. Der Palast liegt nur etwa acht Kilometer vom Badeort Palmanova entfernt, in dem der Anschlag verübt wurde.

Die Regionalregierung der Balearen entschuldigte sich bei den Mallorca-Urlaubern für die Unannehmlichkeiten, die den Touristen durch die verschärften Sicherheitsvorkehrungen entstanden sind. «Wir danken den Touristen für die Geduld und die Solidarität, die sie in dieser Extremsituation bewiesen haben», heißt es in einer in Palma de Mallorca veröffentlichten Erklärung. Mallorca werde auch in Zukunft ein attraktives und sicheres Reiseziel sein.

Am Freitag hatten Tausende von Spaniern gegen den Terror der ETA demonstriert. In Palmanova folgten 5000 Menschen einem Aufruf zu einer Anti-ETA-Kundgebung unter der Parole «Alle gegen den Terrorismus».

Terrorismus / ETA / Spanien
01.08.2009 · 21:34 Uhr
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