Griechische Scherben aus Ausgrabungen des 2. Weltkriegs sind zurück in Griechenland

(lifepr) Unteruhldingen, 17.07.2014 - Im Rahmen eines Festaktes des griechischen Kulturministeriums konnten am 7. Juli in Athen im Beisein zahlreicher Vertreter aus Regierung und Wissenschaft über 10 000 Scherben aus der Frühzeit Griechenlands übergeben werden.

Der griechische Minister für Kultur und Sport, Konstantinos Tasoulas betonte die Bedeutung der Rückgabe der Funde, die zuletzt im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee lagerten, für das bilaterales Verhältnis zwischen Griechenland und Deutschland. "Von 1950 bis heute können wir 26 Wiederentdeckungen von den archäologischen Funden registrieren, die nach Griechenland zurückgekehrt sind". Gegenüber dem Pfahlbaumuseum regte der Minister an, die Zusammenarbeit beider Länder zu intensivieren. Dabei sollen nicht nur museale, sondern auch zeitgeschichtliche Zusammenhänge durch die Berücksichtigung ethnographischer Quellen erschlossen werden.

Der griechische Generalkonsul Panayotis Partsos in Stuttgart begrüßte besonders "die Rückkehr dieser Objekte und hofft, dass dies die Grundlage bildet für weitere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, die untrennbar durch die griechische Kultur miteinander verbunden sind".

Deutschlands Botschafter in Athen Dr. Peter Schoof sprach im Namen der Bundesrepublik die Notwendigkeit an, die Ereignisse der Kriegsarchäologie auch vor dem Hintergrund des Kriegsgeschehens wahrzunehmen. Auch stimmte er in Überlegungen zu Kooperationen zwischen griechischen und deutschen Museen und Universitäten mit ein. "Mit der Übergabe der jahrtausendealten thessalischen Kulturgüter wurde heute ein schönes Zeichen der deutsch-griechischen Zusammenarbeit und Freundschaft gesetzt. Ich hoffe, dass die Pläne der beteiligten Museen und Forschungseinrichtungen zu gemeinsamen Ausstellungen sich bald werden verwirklichen lassen", so Schoof.

Die griechische Antikenbeauftragte Frau Dr. Maria Vlazaki, die bereits 14 Tage zuvor am Bodensee mit dem Staatssekretär des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Jürgen Walter die Übergabe des Kulturgutes in Unteruhldingen begleitet hatte, sprach von einem "Freudentag", die über 10 000 Belegstücke aus der Steinzeit jetzt wieder in Griechenland zu wissen. Die Ankunft und die Überstellung wurden medial in Dutzenden von Beiträgen gefeiert. Besonders betonte die Antikenbeauftragte Maria Vlazaki die langjährige und intensive Erforschung der Hintergründe zu den Ausgrabungen, ohne die dieses Unternehmen nicht hätte zu Ende gebracht werden können. Um die Forschungen weiter voran zu treiben, lud sie die Vertreter der deutschen Archäologie zur Fortsetzung ihrer Arbeiten im Rahmen von Archiv- und Forschungsarbeiten nach Griechenland ein.

Die Auswertung der Funde aus den Ausgrabungen der 1940er Jahre ist in Athen bereits in vollem Gange. Gegenwärtig sind im griechischen Nationalmuseum Studierende der Athener Universität dabei, die eingegangenen Fundstücke aus 39 Magulen (prähistorische Siedlungshügel) Thessaliens zu verzeichnen und sie den bereits dort lagernden Komplexen steinzeitlicher Siedlungshügel zuzuordnen. In Deutschland und Österreich sind 3 wissenschaftliche Publikationen gegenwärtig in den Druckvorbereitungen.

Anlässlich des Besuchs im Nationalmuseum informierten die Verantwortlichen über die Erfolge der Rückführung und Beschlagnahmung griechischer Kulturgüter aus anderen Ländern und aus dem Kunsthandel in den vergangenen Monaten und den damit verbundenen Gewinn für die griechische Archäologie, die durch die gegenwärtige wirtschaftliche Situation nur noch begrenzte Möglichkeiten für archäologische Forschungen hat.

Professor Gunter Schöbel, der Direktor des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen sieht die Bedeutung der Rückführung "weniger im materiellen Wert der Stücke aus der Steinzeit, als vielmehr im symbolischen Wert des Aktes für die Bevölkerung Griechenlands und ihre kulturelle Identifikation". Weitere Forschungen sollen in Kooperation zwischen den Universität Tübingen und Athen erfolgen - eine Kooperation, die auch durch das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst unterstützt wird.
Kunst & Kultur
[lifepr.de] · 17.07.2014 · 17:30 Uhr
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