Google weckt neues Interesse am Quantencomputing mit Chip Willow
Der Technologieriese Google sorgt erneut für Aufregung im Bereich Quantencomputing. Mit der Ankündigung seines neuen Chips namens Willow, der eine mathematische Gleichung wesentlich schneller löste als ein klassischer Computer, setzt Google einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einem fehlerfreien Quantencomputer. Diese Errungenschaft gilt als der heilige Gral der Technologie.
Bereits 2019 löste Google mit der Einführung seines Sycamore-Prozessors eine ähnliche Euphoriewelle aus, als das Unternehmen die Quantenüberlegenheit gegenüber klassischen Computern behauptete. Während die Technik damals viel Aufsehen erregte, ließ das Interesse schnell nach. Die Maschinen erwiesen sich als beeindruckend, waren jedoch nicht bereit für den breiten Einsatz. Im Gegensatz dazu entwickelt Nvidia weiterhin leistungsstarke Chips, die Quantencomputing simulieren können, ohne dessen technische Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Den Unterschied zwischen klassischem und Quantencomputing zu verstehen, ist entscheidend. Klassische Computer arbeiten mit digitalen Bits, die Informationen als 1 oder 0 verarbeiten. Quantencomputer hingegen nutzen Qubits, die Daten zwischen 1 und 0 verarbeiten können, ähnlich wie Farbtöne auf einem Farbrad im Gegensatz zu reinem Schwarz oder Weiß. Diese Vielfalt an möglichen Werten gibt dem Quantencomputing seine enorme Rechenleistung. Allerdings sind Qubits äußerst empfindlich und anfällig für Fehler. Google's jüngster Erfolg zielt darauf ab, diese Fehler in größerem Maßstab zu korrigieren.
Googles neues Highlight hat das Interesse am Quantencomputing wieder erweckt, während die Branche im Stillen große Fortschritte macht. Einige Unternehmen wie IonQ berichten bereits von praktischen Ergebnissen. IonQ hat seine Aktie in diesem Jahr mehr als verdreifacht und plant, fünf Quantencomputer in seiner Fabrik zu fertigen, von denen einer kürzlich in der Schweiz installiert wurde.