Gold im Gleichgewicht: Geopolitik trifft auf Inflationswarnungen der Fed
Der Goldmarkt zeigt derzeit wenig Bewegung, da Anleger die zunehmenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten mit einer Inflationswarnung der US-Notenbank (Fed) abwägen, die die Möglichkeit reduzierter Zinssenkungen in den USA mit sich bringt. In London pendelte sich der Goldpreis bei rund 3.369 US-Dollar pro Unze ein, während der Handel aufgrund eines Feiertags in den USA verhalten war.
Zwar ließ die Fed die Zinssätze unverändert, deutete jedoch zwei Kürzungen bis Jahresende an. Notenbankchef Jerome Powell betonte, dass die Marktkommission der Fed weiterhin erwarte, dass Zölle ihren Einfluss auf die Preissteigerungen entfalten werden. Neue Wirtschaftsprognosen der Fed, die ersten seit der Einführung von Präsident Trumps Zöllen im April, prognostizieren für 2025 ein geringeres Wachstum, höhere Inflation und geringere Beschäftigung.
Ein signifikanter Anstieg der Verbraucherpreise könnte der geldpolitischen Lockerung einen Dämpfer verpassen, was für Gold nachteilig wäre, da es keine Zinsen einbringt. Dem gegenüber stehen die Kriegsängste im Nahen Osten, mit möglichen US-Militärschlägen gegen Iran. Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten, kombiniert mit starken Käufen durch Zentralbanken und Zuflüssen in börsengehandelte Fonds, haben den Goldpreis dieses Jahr um fast 30 Prozent steigen lassen.
Der Spot-Goldpreis blieb um 17:36 Uhr in London nahezu unverändert. Der Bloomberg Dollar Spot Index stieg um 0,2%. Silber fiel um 1% und blieb dennoch nahe dem höchsten Stand seit 2012, während Palladium ebenfalls nachgab. Platin verzeichnete einen Rückgang von 2,2%, nachdem es zuvor ein Zehnjahreshoch erreicht hatte. Die Gewinne bei diesem Edelmetall wurden durch eine gestiegene Nachfrage und ein fortbestehendes Marktdefizit gestützt.
Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova Pte Ltd erklärt: "Gold bewegt sich derzeit nahe historischer Höchststände, was Investitionen anfällig für Veränderungen im makroökonomischen Umfeld macht. Daher sehen wir, dass sich die Flüsse in sichere Häfen vermehrt auf Platin und Silber richten."