Geopolitische Spannungen belasten Aktienmärkte: Sorgen der Anleger wachsen
Die wirtschaftliche Landschaft wird zusehends von geopolitischen Spannungen überschattet. Nach einem US-Militärschlag auf iranische Atomanlagen deuten die Märkte auf eine wachsende Besorgnis der Investoren hin. Der DAX verzeichnete kurz nach dem Start einen Rückgang um 0,55 Prozent und fiel auf 23.222 Punkte. Damit erreichte er fast das Tief vom vergangenen Freitag und näherte sich erneut der wichtigen 50-Tage-Durchschnittslinie an. Ähnlich erging es dem MDAX, der um 0,65 Prozent auf 29.175 Punkte nachgab. Auch der EuroStoxx musste einen fast halbprozentigen Verlust hinnehmen.
Am Wochenende hatten die USA an der Seite Israels im Konflikt gegen den Iran unterirdische Atomanlagen des Landes angegriffen. Die abrupte Entscheidung des damaligen Präsidenten Donald Trump führte international zu Sorgen über eine mögliche Ausweitung der kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Besonders brisant: Die USA handelten in Eigenregie, ohne ihre europäischen Verbündeten, die bis zuletzt im Dialog mit Teheran standen, einzubeziehen.
Analysten der ING betonen die Unsicherheiten bezüglich der möglichen Reaktionen des Iran. Vor allem die Bedrohung des Schiffsverkehrs durch die enge und strategisch bedeutende Straße von Hormus könnte erhebliche Versorgungsrisiken für die Energiemärkte mit sich bringen. Die Vorsicht der Anleger ist spürbar, da die Möglichkeit von iranischen Vergeltungsmaßnahmen die Märkte in Aufruhr versetzt.