Gefrorene Überraschungen: Haselnusspreise erklimmen Rekordhöhen
Die Preise für türkische Haselnusskerne steigen in schwindelerregende Höhen, was auf ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist. Laut der Rohstoffdatenplattform Vesper BV hat der Frost im April den Sträuchern im Hauptanbaugebiet Türkei deutlich zugesetzt, was die Preise seit Jahresbeginn um circa 34 Prozent in die Höhe getrieben hat. Aktuell kostet eine Tonne der begehrten Nüsse rund 9.400 Euro.
Eine wesentliche Einschätzung lieferte auch das Hamburger Handelshaus Schlüter & Maack, das von einem Preisanstieg um etwa 40 Prozent nach dem Frostereignis ausgeht. Während einige Bestände aus früheren Ernten und erfolgreiche Ernten in anderen Ländern einen Teil der Verluste ausgleichen konnten, hat die vom Frost verursachte Verknappung dennoch deutliche Spuren hinterlassen. Ein ähnliches Szenario ereignete sich bereits im Jahr 2014, als Frost ebenfalls zu einem massiven Einbruch der Ernte führte.
Die staatliche Getreidebehörde der Türkei hat kürzlich reagiert und den Mindesteinkaufspreis auf etwa 4,20 Euro pro Kilogramm erhöht. Interessanterweise spiegelt sich dies in der Landeswährung Lira als über 50-prozentige Erhöhung wider, was den Versuch zeigt, die Landwirte zu unterstützen, trotz fortwährender Abwertung der Währung.
Parallel dazu ist der Effekt auch im Einzelhandel zu spüren: Die Handelsplattform Smhaggle untersuchte für das 'Handelsblatt' eine Auswahl bekannter Schoko-Nuss-Produkte und stellte Preisanstiege zwischen 10 und 65 Prozent seit 2022 fest. Verbraucher müssen sich wohl oder übel auf weiteres Kratzen an der Geldbörse einstellen, während sie ihre Lieblingsleckereien genießen.

