Gefährliche Fahrt – E-Scooter und die Herausforderungen der Sicherheit
Ein dramatisches Crashtest-Szenario der Björn-Steiger-Unfallforschung in Münster wirft ein Schlaglicht auf die Unfallgefahren von E-Scootern. Bei einer simulierten Kollision zeigte sich, dass diese Unfälle häufig lebensbedrohlich enden könnten. Die wachsende Zahl von E-Scootern auf deutschen Straßen – bis 2023 bereits fast eine Million – und die damit einhergehenden Sicherheitsbedenken, sorgen für erhöhten Handlungsbedarf.
Die demografische Struktur der oft jungen und alkoholisierten E-Scooter-Nutzer ruft besorgte Stimmen hervor. Laut Siegfried Brockmann, dem Leiter der Unfallforschung, resultieren fast die Hälfte der schweren Unfälle aus Alleinunfällen der Scooter-Nutzer, wobei Alkohol oft eine Rolle spielt. Zudem zeigt eine Studie, dass die Anzahl der Unfälle in den letzten Jahren enorm gestiegen ist, parallel zu der steigenden Anzahl genutzter Fahrzeuge.
Um die Unfallzahlen zu verringern, schlägt Brockmann vor, das Mindestalter für E-Scooter-Fahrer zu erhöhen und technische Verbesserungen der Fahrzeuge vorzunehmen. Größere Räder könnten beispielsweise die Stabilität verbessern und Stürze verhindern. Auch eine Mofa-Prüfbescheinigung könnte eine sinnvolle Anforderung sein, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Ein neuer Gesetzesvorschlag für E-Scooter, der strengere Bußgelder und eine Blinkerpflicht ab 2027 vorsieht, wird derzeit im Bundesrat diskutiert. Angesichts der steigenden Unfallzahlen und der damit verbundenen Herausforderungen bleibt die Debatte um die Sicherheit und Regulierung von E-Scootern aktuell und brisant.

