Fraport hadert mit holprigem Start: Jahresziele bleiben dennoch im Visier
Der Flughafenbetreiber Fraport ist unerwartet schwach in das neue Jahr gestartet. Trotz des späten Ostertermins, höherer Personalkosten und einem reduzierten Flugangebot verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal Verluste. Dennoch zeigt sich Vorstandschef Stefan Schulte zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen. Die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen sollen bis 2025 auf 64 Millionen steigen, während der operative Gewinn (Ebitda) sich im Vergleich zu 2024 nur moderat erhöhen soll. An der Börse blieben die Nachrichten jedoch nicht ohne Wirkung.
Die Fraport-Aktie verzeichnete zwischenzeitlich einen Verlust von fast fünf Prozent. Bis zur Mittagszeit erholte sich das Papier leicht und lag mit 2,3 Prozent im Minus bei 58,35 Euro, blieb jedoch einer der größten Verlierer im MDax. Die Kursgewinne des bisherigen Jahres wurden somit vollständig nivelliert.
Das erste Quartal endete für die Fraport-Aktionäre mit einem Verlust von gut 16 Millionen Euro, wo ein Jahr zuvor noch ein ähnlicher Gewinn verbucht wurde. Ein wesentlicher Faktor des Unterschieds waren die ausgebliebenen Ausgleichszahlungen, die zuvor während der Corona-Pandemie geflossen waren.
Bereits zu Jahresbeginn schwächelte das Tagesgeschäft. Fraport zählte in Frankfurt 12,4 Millionen Fluggäste, fast ein Prozent weniger als im Vorjahr, bedingt durch das reduzierte Flugangebot der Lufthansa im Januar und die Verschiebung der Osterferien ins zweite Quartal. Im April stiegen die Passagierzahlen wieder deutlich an, was sich jedoch im ersten Quartal noch nicht auswirkte.
Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 811 Millionen Euro, während das Ebitda um 16,5 Prozent auf 177,5 Millionen Euro sank, stärker als von Analysten erwartet. Schulte kritisierte die gestiegenen staatlichen Standortkosten in Deutschland, bleibt aber auch für das Gesamtjahr optimistisch und erwartet, dass der Ebitda-Wert von 1,3 Milliarden Euro leicht übertroffen werden kann.
Für 2025 prognostiziert Fraport eine Fluggastzahl von 64 Millionen in Frankfurt, was einem Anstieg von knapp vier Prozent im Vergleich zu 2024 entspräche. Das Rekordniveau von 70,6 Millionen Passagieren aus 2019 bleibt jedoch noch außer Reichweite. Analysten stellten sich zuletzt auf etwa 63 Millionen ein. Positive Wachstumsimpulse erwartet Schulte von internationalen Flughäfen, insbesondere durch die Erweiterungen in Lima und Antalya.
In den ersten vier Monaten des Jahres verzeichnete Fraport über alle Standorte hinweg rund 40,2 Millionen Passagiere, zwei Prozent mehr als im Vorjahr. In Frankfurt waren es knapp 17,8 Millionen, ein Plus von lediglich 0,7 Prozent.