FDP-Mitgliederbefragung: Mehrheit für Fortsetzung der Ampel-Koalition
Die Mehrheit der FDP-Mitglieder spricht sich in einer Befragung für die Fortsetzung der Regierungsarbeit der Ampel aus. Dies gab die Partei am Montag bekannt. Der liberale Fraktionsvize Konstantin Kuhle zeigte sich erleichtert über das Ergebnis und betonte, dass eine Mehrheit der Teilnehmer weiterhin liberale Inhalte in der Koalition durchsetzen möchte. Dieser Ausgang zwingt die Partei zu weiterer konzentrierter Sacharbeit in der Koalition.
52,24 Prozent der Teilnehmer stimmten dafür, die Arbeit in der Ampel-Koalition fortzusetzen, während 47,76 Prozent das Bündnis beenden wollten. Allerdings beteiligten sich nur 26.058 von etwa 72.100 Mitgliedern an der Befragung. Die Parteiführung um den Vorsitzenden Christian Lindner hatte für die Fortsetzung der Koalition geworben. Die Befragung wurde durchgeführt, nachdem 598 Mitglieder den Antrag gestellt hatten. Über einen Zeitraum von zwei Wochen konnten sich die Mitglieder online daran beteiligen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Mitgliederbefragung keine praktischen Auswirkungen hat, da die Partei durch ihre Satzung nicht an das Ergebnis gebunden ist. Allerdings gibt sie ein Stimmungsbild innerhalb der Partei wider.
Trotz des Votums äußerte Kuhle, dass viele Mitglieder unzufrieden mit der Politik der Bundesregierung seien. Er forderte Respekt für diese Stimmung und betonte, dass die Partei beharrlich für Inhalte eintreten müsse, die nach ihrer Ansicht richtig sind. Dazu gehöre im neuen Jahr neben einer soliden Haushalts- und Finanzpolitik auch die Reform der sozialen Sicherungssysteme, beispielsweise durch die im Koalitionsvertrag vorgesehene Aktienrente.
FDP-Vorstandsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann betrachtet das Ergebnis der Mitgliederbefragung als Ansporn. Sie betonte, dass die Mitglieder der Auffassung seien, dass noch mehr freidemokratische Politik um- und durchgesetzt werden sollte. Die Mehrheit der Mitglieder unterstütze dabei weiterhin die Fortführung der Regierungsarbeit.
Auf der anderen Seite drängte einer der Initiatoren der Befragung, Matthias Nölke, auf einen neuen Kurs der Liberalen. Er sah das Ergebnis als ein deutliches Zeichen für die Unzufriedenheit in der Partei und forderte die Parteiführung auf, dies bei ihrem künftigen Agieren in der Ampelregierung zu berücksichtigen. (eulerpool-AFX)