Europäische Börsen entwickeln sich vor Fed-Entscheidung zurückhaltend
Die Märkte Europas zeigen sich vor der nahenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zögerlich. Nach einer gewissen Erholungsphase verzichteten Anleger auf weitere Einkäufe. Der EuroStoxx 50 sank am Morgen um 0,2 Prozent auf 5.712,77 Punkte, verbleibt jedoch knapp unter seinem Höchststand aus dem November.
Während der britische FTSE 100 leicht nachgab, stieg der Schweizer SMI um 0,2 Prozent auf 12.960,40 Punkte an. Gunter Deuber, Chefvolkswirt der Raiffeisen Bank International, bemerkte, dass innerhalb der Fed Unsicherheit darüber herrscht, ob der Schwerpunkt auf die gestiegene Inflation oder den schwachen Arbeitsmarkt gelegt werden soll.
Das duale Mandat der Fed führt zu Spannungen zwischen dem Ziel der Preisstabilität und der Vollbeschäftigung. Deuber prognostiziert, dass eine Zinssenkung wahrscheinlicher ist, da die Inflation trotz der Handelsstrategien des US-Präsidenten bisher unter den Erwartungen blieb.
Wirtschaftliche Fortschritte in China traten in den Hintergrund. Die Exporte des Landes legten im November nach einem Rückgang wieder stark zu, wobei der Handelsüberschuss auf fast 111,7 Milliarden US-Dollar anstieg.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht dennoch steigende Spannungen zwischen der EU und China, da Chinas Handelsüberschüsse als untragbar gelten. Er drohte mit Gegenmaßnahmen, sollte sich die Situation nicht verbessern.
Zum Wochenbeginn waren Industrie- und Versicherungswerte bei Anlegern beliebt und verzeichneten moderate Gewinne. Rohstoffwerte blieben im Mittelfeld, wobei Analysten für 2026 ein erneutes starkes Jahr für Bergbaukonzerne erwarten.
Engpässe bei wichtigen Rohstoffen wie Kupfer und Aluminium könnten den Markt antreiben. Im EuroStoxx 50 stiegen Bayer und Rheinmetall mit einem Plus von etwa 2,5 Prozent an die Spitze.
Bayer profitierte von einer positiven Neueinschätzung durch JPMorgan, welche die Aktie von "Neutral" auf "Overweight" hochstufte und das Kursziel verdoppelte. Bei Bayer verbessern sich die Geschäftsaussichten, und der Druck aus Rechtsstreitigkeiten könnte nachlassen.
Größter Verlierer waren die Ferrari-Aktien, die nach einer Herabstufung um 2,8 Prozent fielen. Ebenfalls unter den Schlusslichtern befanden sich L'Oreal, die ein Minus von 1,9 Prozent verzeichneten.
Der Konzern stärkt seine Position beim Schweizer Dermatologiespezialisten Galderma durch den Erwerb weiterer Anteile. Dies führte bei Galderma zu einem Kursanstieg von über 4 Prozent.

