Europas Industrie: Unzureichender Schutz vor Cybergefahren laut Cisco-Studie

Im digitalen Zeitalter ist die Cyberabwehr eine Lebensversicherung für Unternehmen. Doch ausgerechnet die europäische Industrie zeigt sich einer aktuellen Untersuchung zufolge beängstigend schlecht gewappnet gegenüber der wachsenden Bedrohung durch Hackerangriffe. Die Studie des Netzwerk-Spezialisten Cisco deckt auf, dass lediglich 2 Prozent der europäischen Industriebetriebe optimal gegen Cyberattacken geschützt sind. Ein weiterer kleiner Anteil von 17 Prozent verfügt immerhin über einen guten Schutz. Jedoch besteht bei dem großem Rest von über 80 Prozent ernsthafter Handlungsbedarf.

Diese Zahlen wurden vor dem Start der diesjährigen Hannover Messe bekannt, wo die Zukunft der Industrietechnologie diskutiert wird. Die Industrie befindet sich, verglichen mit anderen Sektoren, im unteren Mittelfeld – eine wenig schmeichelhafte Position hinter Technologie-Anbietern und dem Finanzwesen. Auf internationaler Bühne sieht die Lage noch düsterer aus; hier überholen US-amerikanische Industriebetriebe ihre europäischen Pendants deutlich, mit einer guten bis sehr guten Vorbereitung von 29 Prozent.

Christian Korff, ranghoher Vertreter Ciscos in Deutschland und Leiter der Bundesfachkommission, erachtet die Ergebnisse als Warnsignal für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Er pocht auf unmittelbare Maßnahmen zur Verbesserung der Cybersicherheit und hebt hervor, dass gerade langfristig bestehende Unternehmen durch veraltete Technik besonders gefährdet seien.

Die Erhebung von Cisco, die auf einer globalen Befragung von über 8000 Führungskräften basiert, unterstreicht zusätzlich die Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und realer Sicherheitslage: Ein Großteil der Befragten glaubt, im Falle eines Cyberangriffs gewappnet zu sein, während gleichzeitig das Risiko einer Betriebsunterbrechung durch solche Attacken hoch eingeschätzt wird.

Als mahnende Beispiele dienen Vorfälle wie der Hackerangriff auf die Uni Gießen oder Attacken auf Unternehmen wie Continental und Kind, die die Risiken und Folgen von Sicherheitslücken deutlich machen. Darüber hinaus wird die Dringlichkeit betont, nicht nur in punkto Cybersicherheit, sondern auch bei der Implementierung künstlicher Intelligenz (KI) aufzuholen.

Dem Anspruch, als europäische Wirtschaftsakteure führend zu sein, gerecht zu werden, fordert ein Umdenken und konkrete Investitionen in die Cyberabwehr und KI-Technologien – eine Herausforderung, an der sich die Zukunftsfähigkeit der Industrie entscheiden könnte. (eulerpool-AFX)

Technology
[Eulerpool News] · 21.04.2024 · 17:02 Uhr
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