Europäische Drohnenabwehr im Fokus: Neue Initiative gegen Bedrohungen aus der Luft
Die Europäische Kommission strebt an, dass die EU-Staaten bis Ende nächsten Jahres bedeutende Fortschritte in der Drohnenabwehr erzielen. Diese Pläne, die insbesondere Schutz gegen russische Drohnen bieten sollen, werden derzeit von den Staats- und Regierungschefs zur Billigung vorbereitet. Ziel ist es, mit der gemeinsamen Beschaffung von Überwachungssystemen und Abwehrtechnik zu beginnen, wobei erste Komponenten des Systems bereits 2026 einsatzbereit sein sollen und das gesamte System bis 2027.
Der Fahrplan der Initiative wird von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und dem EU-Verteidigungsindustriekommissar Andrius Kubilius vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf einer modernen europäischen Fähigkeit zur Erkennung und Neutralisierung von Drohnenangriffen.
Ein mehrschichtiges Hightech-System soll feindliche Drohnen erkennen, verfolgen und neutralisieren können und darüber hinaus auch in der Lage sein, präzise Angriffe gegen Bodenziele auszuführen. Die Zusammenarbeit mit der Nato ist hierbei von zentraler Bedeutung.
Mit dem umfassenden Abwehrsystem sollen Bedrohungen von Drohnen aus allen Richtungen begegnet werden, wobei insbesondere die Mitgliedstaaten an den Grenzen zu Russland und Belarus hervorgehoben werden. Zwischenfälle in Ländern wie Deutschland und Dänemark verdeutlichen, dass keine Region vor solchen Bedrohungen sicher ist.
Daher wird die Initiative als 'European Drone Defence Initiative' bezeichnet, um eine neutrale Ausrichtung zu betonen. Zeitgleich mit der Drohnenabwehr-Initiative werden weitere Rüstungsprojekte präsentiert.
Diese umfassen unter anderem die 'Eastern Flank Watch', das 'European Air Shield' und das 'European Defence Space Shield', wobei Deutschland unter Verteidigungsminister Boris Pistorius die Führung beim geplanten 'European Air Shield' übernehmen möchte. Deutschland plant zudem bedeutende Investitionen in Drohnentechnologie und setzt auf eine stärkere Vernetzung auf EU-Ebene.
Bereits im März erzielten die EU-Staaten eine Rahmenvereinbarung zur Aufrüstung, um die Verteidigungsbereitschaft Europas zu stärken und mögliche Angriffe Russlands zu verhindern. Bis 2030 soll die EU vollständig verteidigungsbereit sein, unterstützt durch einen jährlichen Verteidigungsbereitschaftsbericht.

