Investmentweek

Europa löst sich ab: Warum Trump, Tesla und TikTok eine neue Souveränität erzwingen

23. März 2025, 20:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Europa löst sich ab: Warum Trump, Tesla und TikTok eine neue Souveränität erzwingen
Foto: InvestmentWeek
Der Vertrauensverlust gegenüber US-Cloud-Anbietern führt zu einem Boom bei europäischen IT-Firmen wie Nextcloud, Ionos und Schwarz Digits – aus Sorge vor politisch motivierten Zugriffssperren durch Washington.
Zwischen wachsendem Misstrauen gegenüber den USA und geopolitischem Druck formiert sich in Europa eine neue wirtschaftliche Eigenständigkeit. Von Raumfahrt bis Cloud, von Auto bis Rüstung: Wer jetzt auf europäische Technologie setzt, könnte bald die Nase vorn haben.

Vertrauen ist gut. Kontrolle ist Trump.

Lange war die transatlantische Partnerschaft in Wirtschaftsfragen ein unerschütterliches Fundament. Jetzt bröckelt es sichtbar. Spätestens seit US-Präsident Donald Trump seine "America First"-Agenda mit voller Wucht gegen europäische Interessen richtet, stellt sich für viele Unternehmen die Frage neu: Wie viel USA kann man sich noch leisten?

Europa antwortet zunehmend selbstbewusst. Und mit Investments in eigene Infrastrukturen, eigene Hardware, eigene Raketen. Es geht nicht mehr nur um Handelsbilanzen. Es geht um digitale Souveränität, um militärische Einsatzfähigkeit, um wirtschaftliche Resilienz.

Isar Aerospace: Der Orbit als Symbol für Unabhängigkeit

Wenn die Rakete des Münchner Start-ups Isar Aerospace in diesen Tagen erstmals vom europäischen Festland aus startet, ist das mehr als Raumfahrtgeschichte. Es ist eine industriepolitische Kampfansage.

Die Warteliste für Starts ist bis 2027 voll. Der Bedarf ist riesig, der politische Kontext eindeutig: Europa will und muss seine Kommunikationstechnik unabhängig ins All bringen. Nicht mehr via SpaceX. Sondern mit eigenen Trägern, auf eigenem Boden.

Cloud: Wenn Datensouveränität zur Standortfrage wird

Deutsche Konzerne wie die Telekom, Nextcloud, Ionos und Schwarz Digits registrieren stark wachsende Anfragen. Seit Trumps Rhetorik gegen die EU schärfer wird, wird klar: Wer seine digitale Infrastruktur in Händen von Amazon, Microsoft oder Google weiß, lebt mit dem Risiko der politisch motivierten Abschaltung.

IT-Chefs führender Konzerne berichten von Gesprächen auf Vorstandsebene: Was passiert, wenn ein präsidentieller Erlass morgen Lizenzen entzieht?

Europa reagiert mit Multi-Cloud-Strategien und massiven Investitionen in eigene Serverkapazitäten. Die Tech-Souveränität ist nicht mehr Wunsch, sondern Notwendigkeit.

Rüstung: Das Comeback europäischer Wehrtechnik

Lange vernachlässigt, jetzt systemrelevant: Europas Rüstungsindustrie erlebt eine Renaissance. Airbus, MTU, Leonardo oder MBDA stehen wieder im Fokus.

Der Grund: Abhängigkeit von US-Systemen wie dem Patriot-Luftabwehrsystem oder der F-35 wird zunehmend kritisch gesehen. Frankreich, Kanada, Portugal – mehrere Staaten überdenken ihre US-Ausrichtung. Deutschland zögert noch.

Der politische Weckruf: Viele dieser Systeme sind ohne US-Freigabe kaum einsetzbar. Eine europäische Alternative ist technisch möglich. Was fehlt, ist politischer Wille. Noch.

Die einseitige Abhängigkeit der Bundeswehr von US-Rüstungsgütern rückt in den Mittelpunkt der Kritik – europäische Systeme sind vorhanden, aber jahrelang ignoriert worden.

Tesla verliert Europa

Elon Musks offene Sympathie für Trump kostet Tesla in Europa massiv Marktanteile. In Deutschland brach der Absatz um 75 Prozent ein. Gebrauchtwagenpreise stürzen. Europäische Hersteller wittern Morgenluft. VW, Mercedes und BMW könnten – dank US-Werken und solidem Image – in den USA Boden gutmachen, während Musk Reputation und Kunden verliert.

Zugleich sucht Europa neue Rohstoffpartner. Kanada ist zur Hoffnung für Lithium geworden. Volkswagen sicherte sich bereits Anteile an einem wichtigen Bergbauprojekt. Die Entkopplung von US-Vorgaben wird auch hier greifbar.

Der stille Exodus europäischer Technologie

Nicht alle schaffen den Souveränitätssprung. Start-ups wie Mynaric oder Morpheus Space wurden mangels Förderung oder Aufträgen an US-Investoren verkauft. Das Problem: Mit ihnen wandert sicherheitsrelevante Zukunftstechnologie über den Atlantik. Was fehlt, sind gezielte staatliche Programme, die ähnlich wie in den USA DefenceTech fördern – nicht nur fürs Militär, sondern auch für wirtschaftliche Resilienz.

Kein Ruck, aber ein Richtungswechsel

Europa steht nicht vor einem radikalen Bruch, aber vor einem schleichenden Strategiewechsel. Der wirtschaftliche Anti-Amerikanismus kommt nicht aus Ideologie, sondern aus Vorsicht. Und aus dem Wissen: Wer auf Dauer mitspielen will, darf sich nicht auf einen Spieler verlassen.

Finanzen / Global
[InvestmentWeek] · 23.03.2025 · 20:00 Uhr
[0 Kommentare]
Kostenloses Stock Foto zu banknoten, bargeldlose gesellschaft, berlin
Dogecoin hat kürzlich eine bemerkenswerte Bewegung auf den Charts vollzogen und ist aus einer bullischen Formation ausgebrochen, die Händler genau beobachtet hatten, um Anzeichen eines Trendwechsels zu erkennen. Nach einer Konsolidierung innerhalb einer enger werdenden Spanne stieg der Preis über eine wichtige Widerstandszone. Dieser Ausbruch löst Begeisterung auf dem Markt aus, wobei Analysten […] (00)
vor 25 Minuten
Nahostkonflikt - Israel
Tel Aviv/Doha (dpa) - Der Leiter des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad ist Medienberichten zufolge zu Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Katar gereist. David Barnea werde dort mit Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani zusammenkommen, berichtete die Zeitung «Jerusalem Post». Die israelische Regierung will zehn Geiseln im […] (00)
vor 21 Minuten
Addison Rae hat offiziell ihr Debüt-Studioalbum 'Addison' angekündigt.
(BANG) - Addison Rae hat offiziell ihr Debüt-Studioalbum 'Addison' angekündigt. Die virale Pop-Sensation hat auf der Vorbestellungsseite für das Album subtil verraten, dass es das "erste und letzte Album von Addison Rae" sein wird. Das könnte darauf hindeuten, dass sie ihren Nachnamen für zukünftige Veröffentlichungen fallen lassen wird. Obwohl es noch keine Tracklist gibt, wird die LP die Singles […] (01)
vor 10 Stunden
Apples Partner TSMC zeigt topmodernen 1,4 nm Prozess
Der taiwanesische Chipkonzern und Apples Fertigungspartner TSMC stellte jetzt seinen 1,4 nm Prozess für Chips vor, deren Produktion im Jahr 2028 erfolgen soll. Vorgestellt wurde der Fertigungsprozess auf dem North American Technology Symposium. iPhone, Quelle: Pexels Details TSMC 1,4 nm Fertigungsprozess Von Apples Chiphersteller TSMC wurde der fortschrittliche 1,4 nm Prozess gezeigt, der durch den hochmodernen A14-Prozessknoten […] (01)
vor 11 Stunden
For Honor – Nächste Season bringt ein bisschen Prince of Persia mit ins Spiel
Das Mid-Season-Update von For Honor Year 9 Season 1 ist gestartet und bringt das von Prince of Persia inspirierte ‚Blades of Persia‘-Throwback-Event, das Chimera-Bankett-Event, Heldenfeste und Spiel-Updates. ‚Blades of Persia‘ läuft ab sofort bis zum 14. Mai und gibt allen die Möglichkeit, als Warrior Prince zu kämpfen. Das neue Helden-Skin-Angebot umfasst einen Aramusha-Helden-Skin, sieben […] (00)
vor 7 Stunden
«Hospital in the Galaxy» geht weiter
In knapp einem Monat bringt Amazon die Serie mit acht neuen Folgen zurück. Prime Video hat heute den Starttermin zur zweiten Staffel der actiongeladenen animierten Komödie für Erwachsene The Second Best Hospital in the Galaxy bekannt gegeben. Alle acht Episoden werden am Dienstag, 27. Mai 2025, exklusiv auf Prime Video zu sehen sein. «The Second Best Hospital in the Galaxy» stammt aus der Feder […] (00)
vor 4 Stunden
Carlos Alcaraz
Madrid (dpa) - Rund einen Monat vor Beginn der French Open plagt sich der spanische Topfavorit Carlos Alcaraz mit einer Verletzung herum. Wegen Problemen an den Adduktoren sagte der Weltranglisten-Dritte seine Teilnahme am Masters-1000-Turnier in Madrid ab. Alcaraz hatte sich die Verletzung beim Turnier in Barcelona zugezogen, wo er am Sonntag im Finale gegen den Dänen Holger Rune verloren hatte. […] (02)
vor 14 Stunden
Datenleck bei MerkurBets, CrazyBuzzer und SlotMagie: Über eine Million Kundendaten betroffen
Lahr, 24.04.2025 (lifePR) - Ein massives Datenleck erschüttert die Online-Glücksspielanbieter MerkurBets, CrazyBuzzer und SlotMagie: Durch eine gravierende Sicherheitslücke sollen nach Medienberichten von Mitte März 2025 persönliche Daten von über einer Million Kunden öffentlich zugänglich gewesen sein. Vollständiger Name, Adressen, Bankverbindungen, Ausweisdaten sowie Fotos aus der Videoidentifizierung sollen öffentlich einsehbar gewesen sein. […] (00)
vor 10 Stunden
 
Kapitalflucht in Euro und Bunds – Investoren suchen Sicherheit außerhalb der USA
Inmitten wachsender Unsicherheit über die US-Wirtschaftspolitik zeigen sich an den […] (00)
Wie Mercedes systematisch den Personalabbau organisiert
Der freundliche Rausschmiss Am 28. April beginnt bei Mercedes die heiße Phase eines Programms, […] (00)
finance, currency, bitcoin, crypto, cryptocurrency, investment, wealth, money, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, bitcoin, crypto, crypto, crypto, crypto, cryptocurrency
Dogecoin startete einen frischen Anstieg über die $0,1700-Zone gegenüber dem US-Dollar. DOGE […] (00)
EU-Resettlement-Flug aus Kairo in Hannover gelandet
Hannover/Berlin (dpa) - Aus dem Sudan und anderen Krisengebieten sind 141 Geflüchtete per […] (01)
Neue Folgen für «Sweet Magnolias»
Eine fünfte Staffel wurde am „World Book Day“ bekannt gegeben. Netflix hat bekannt gegeben, dass Sweet […] (00)
Gold glänzt, der Franken trotzt – Wie Anleger ihr Vermögen jetzt retten
Wohin mit dem Geld, wenn die Welt unsicher wird? Seit Jahresbeginn liefert der Markt eine […] (00)
Umziehen mit Struktur – diese Fragen sollten Sie frühzeitig klären Egal ob Wohnungswechsel, […] (00)
Jackery – Premiere der neuen Balkonkraftwerkspeicher auf der ees Europe 2025
Passend zum Earth Day gibt Jackery Einblicke in eine neue Generation seines DIY- […] (00)
 
 
Suchbegriff