Euro setzt Höhenflug fort: Der 'Hassett-Effekt' wirbelt Devisenmärkte auf
Der Euro knüpft an seine jüngste Erholung an und zeigt sich am Mittwochmorgen stärker, notiert bei 1,1592 US-Dollar. Noch am Freitag fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,15 Dollar. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch die wachsende Erwartung einer weiteren Lockerung der US-amerikanischen Geldpolitik beeinflusst.
Stephen Innes, Devisenexperte bei SPI Asset Management, bezeichnet das Phänomen als den 'Hassett-Effekt'. Kevin Hassett, Vorsitzender des Nationalen Wirtschaftsrats und einer der Berater von US-Präsident Donald Trump, wird mit zunehmender Wahrscheinlichkeit als Nachfolger des amtierenden US-Notenbankchefs Jerome Powell gehandelt, so ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Hassett sei ein Befürworter einer lockeren Geldpolitik.
Obwohl Powells Amtszeit noch bis Mai 2026 reicht, soll er Präsident Trump ein Dorn im Auge sein, der längst Zinssenkungen anmahnt. Für die Märkte könnte dies bedeuten, dass sich die Federal Reserve unter neuer Führung in Richtung einer noch lockereren Geldpolitik bewegt.
Die zukünftige Marschrichtung der US-Geldpolitik wird sich voraussichtlich bei der kommenden Leitzinsentscheidung im Dezember zeigen. Laut den Experten von der Landesbank Helaba sind die Erwartungen bezüglich einer Zinsreduktion deutlich gestiegen. Die marktfähige Wahrscheinlichkeit einer solchen Maßnahme liegt nun bei 80 Prozent, auch wenn die Fed-Kommentare bislang keine klare Mehrheit für den Schritt erkennen lassen.

