Euro erklimmt neues Höhenplateau gegenüber US-Dollar
Inmitten gemischter Konjunkturdaten aus beiden Kontinenten erlebte die europäische Gemeinschaftswährung am Dienstag einen signifikanten Anstieg und durchbrach die Marke von 1,07 US-Dollar. Experten interpretieren diese Entwicklung als eine Reaktion auf unterschiedliche ökonomische Signale, die tendenziell eine Abschwächung des US-Dollars zur Folge hatten. Der Markt reagierte prompt, und der Euro notierte zuletzt auf einem Wert von 1,0705 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,0674 Dollar fest, höher als noch am Montag, was einem Dollar-Gegenwert von 0,9369 Euro entspricht.
Von S&P Global wurde vermeldet, dass die Unternehmensstimmung in den USA im April überraschend stark nachließ. Dies deutet auf einen Dämpfer im Wirtschaftsaufschwung der Vereinigten Staaten hin. Nach Einschätzung von S&P-Chefvolkswirt Chris Williamson hätten die Unternehmen auf das herausfordernde Wirtschaftsklima reagiert und ihre Belegschaften in einem Maße reduziert, das – abseits der pandemiebedingten Entlassungen – seit der letzten Finanzkrise nicht mehr zu beobachten war.
Positive Nachrichten kamen indes aus Deutschland, wo die Unternehmensstimmung, insbesondere im Dienstleistungssektor, im April eine sehr positive Entwicklung nahm und die Erwartungen übertraf. Die Industriestimmung zeigte sich ebenfalls verbessert, obgleich sie hinter Frankreich und der Gesamteurozone zurückblieb, was unter anderem auf die hohen Energie- und Rohstoffpreise zurückgeführt wird, denen die deutsche Industrie aufgrund ihrer spezifischen Struktur besonders ausgesetzt ist.
Im Ganzen gesehen weisen die Unternehmensstimmungen in der Eurozone eine positive Tendenz auf. Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank und Partner von S&P, bemerkte einen erfreulichen Start ins zweite Quartal. Allerdings gab es auch warnende Stimmen, wie die von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, der auf die anhaltenden Unsicherheiten und Herausforderungen hinwies – etwa geopolitische Unwägbarkeiten, die Hürden des Übergangs zur Elektromobilität in Europa und hohe Zinsen, die auf der Investitionstätigkeit lasten und somit der wirtschaftlichen Erholung einen fragilen Charakter verleihen. (eulerpool-AFX)