Euro behauptet Kursgewinne: US-Arbeitsmarkt und Schweizer Zollstreit im Fokus
Der Euro zeigte jüngst eine beständige Haltung gegenüber dem US-Dollar und verteidigte seine Kursgewinne weitestgehend. Am Montagnachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1586 US-Dollar, was annähernd dem Stand vom Freitagabend entsprach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1565 Dollar festgelegt, und nicht zuletzt machte der Dollar damit einen Verlust, sodass dieser lediglich 0,8646 Euro wert war.
Verantwortlich für den Kursanstieg des Euro am vergangenen Freitag war ein überraschend schwacher US-Arbeitsmarktbericht. Dieser Bericht befeuerte die Spekulationen, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinsen senken könnte. Diese Aussicht setzte den Dollar unter Druck und stärkte im Gegenzug den Euro. "Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich schwächer als erwartet", kommentierten Marktanalysten der Dekabank, was auf die Auswirkungen der protektionistischen US-Handelspolitik hinweist.
Präsident Trumps Entscheidung, die Chefin der amerikanischen Statistikbehörde zu entlassen, sorgt für zusätzliche Verunsicherung. Diese Maßnahme wird als Hinweis auf eine mögliche Politisierung der Fed und der Statistikbehörden gedeutet. Das unerwartete frühe Ausscheiden von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler wird ebenfalls aufmerksam beobachtet. Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen betonte, dass die Nachfolge der Position Aufschluss darüber geben könnte, wie stark der Präsident eine Einflussnahme auf die Notenbank anstrebt.
Obwohl die Konjunkturdaten der Eurozone schwächelten und der Sentix-Konjunkturindikator im August entgegen den Erwartungen fiel, blieb der Euro überwiegend unbeeindruckt. Der jüngst vereinbarte Handelsdeal zwischen der EU und den USA stieß bei Anlegern allerdings auf wenig Gegenliebe, wie Sentix kommentierte.
Unterdessen geriet der Schweizer Franken aufgrund hoher US-Strafzölle unter Druck. Präsident Trump verkündete unerwartet hohe Zölle von 39 Prozent gegen die Schweiz. Der Schweizerische Bundesrat plant, die Verhandlungen mit den USA fortzusetzen und ihnen attraktiver Angebote zu unterbreiten. Überraschend stieg die Inflationsrate der Schweiz im Juli leicht auf 0,2 Prozent, entgegen der Prognosen von unveränderten 0,1 Prozent.
Zusätzlich legte die EZB am Montag die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87040 Pfund Sterling, 170,45 Yen und 0,9344 Schweizer Franken fest. In London stieg der Preis für eine Feinunze Gold auf 3.378 Dollar, was einem Plus von 14 Dollar gegenüber Freitag entsprach.

