EU-Kommission fordert Erklärungen von Shein: E-Commerce-Gigant im Visier
Die EU-Kommission hat den Onlinehandel-Riesen Shein ins Visier genommen, nachdem französische Behörden Hinweise auf den Verkauf illegaler Produkte auf dessen Plattform gefunden hatten. Der Auftritt des Unternehmens im E-Commerce gerät zunehmend unter Druck, da die Brüsseler Behörde ein Auskunftsersuchen gestellt hat. Dabei wird Shein aufgefordert, umfassende Informationen zu den Maßnahmen vorzulegen, die den Schutz von Minderjährigen garantieren und den Verkauf unzulässiger Produkte verhindern.
Grundlage für das Vorgehen der EU ist das Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA), das Plattformen verpflichtet, illegale Inhalte zügiger zu entfernen als bisher. Ebenfalls sollen die Benutzerfreundlichkeit beim Melden derartiger Inhalte erhöht und spezifische Regularien für große Marktteilnehmer verstärkt werden. Die aktuelle Anforderung durch die EU stellt bereits das dritte Ersuchen an Shein dar, was andeutet, dass ein Verfahren gegen den Onlinehändler nur noch eine Frage der Zeit sein könnte.
In Frankreich erfährt Shein bereits erheblichen politischen Druck. Die französische Regierung hat mehrere Verfahren gegen das Unternehmen eingeleitet und erwägt, den Zugang zur Plattform im Land zu sperren. Der Betrieb des ersten Ladengeschäfts von Shein in Frankreich, das diesen Monat eröffnet wurde, ist geprägt von Kontroversen. Die Brisanz steigt durch die Enthüllungen über den Verkauf von Sexpuppen mit kindlichem Erscheinungsbild sowie in Frankreich genehmigungspflichtigen Waffen. Auf europäischer Ebene ist es vor allem die französische Regierung, die hartes Durchgreifen der EU-Kommission gegen Shein fordert.

