Eon: Stabiles Wachstum trotz Herausforderungen im Vertrieb
Ein robustes Netzgeschäft hat dem Energieversorger Eon in den ersten neun Monaten des Jahres deutlichen Auftrieb verliehen. Der Essener Konzern investierte zuletzt erheblich in den Ausbau seiner Energienetze, was dazu beigetragen hat, die Ergebnisrückgänge im Vertrieb teilweise zu kompensieren. Dennoch verzeichnete der operative Gewinn des Unternehmens im Vergleich zum ersten Halbjahr ein abgeschwächtes Wachstum, begleitet von einem leichten Rückgang der Investitionstätigkeit. Finanzchefin Nadia Jakobi bestätigte die Jahresprognose des Unternehmens, während die Investoren an der Börse verhalten reagierten.
Am Vormittag fiel der Kurs der im Dax gelisteten Eon-Aktie um eineinhalb Prozent auf 15,80 Euro. Seit Jahresbeginn hat der Kurs der Aktie um rund 40 Prozent zugelegt, wobei der Großteil dieses Wachstums im ersten Halbjahr erzielt wurde. Zuletzt notierte die Aktie bei 15,98 Euro und bewegt sich seither in einer Spanne von 14,50 bis 16,50 Euro. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) stieg bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Eon einen Gewinn in Höhe von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro.
Das Netzgeschäft, das von regulatorischen Rahmenbedingungen stark beeinflusst wird, trug im Dreivierteljahr mit etwa drei Vierteln zum Konzernergebnis bei und verzeichnete ein Wachstum von rund 18 Prozent. Die Bundesnetzagentur entscheidet bald über die Verzinsung im Stromgeschäft für die Jahre ab 2029. Diese Entscheidung könnte wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage von Eon haben. Bis Ende 2028 plant der Konzern Investitionen in Höhe von 43 Milliarden Euro, jedoch sind Investitionsziele ab 2028 noch ungewiss.
Analysten wie Alexander Wheeler von RBC und Javier Garrid von JPMorgan bescheinigen dem vorgelegten Zahlenwerk Solidität, obwohl das Vertriebsgeschäft die Erwartungen nicht vollständig erfüllte. Dies wurde auf periodische Effekte und eine Marktnormalisierung zurückgeführt. Besonders die zunehmende Anzahl festverzinslicher Kundenverträge in Großbritannien und Rückstellungen für Sparmaßnahmen drückten den operativen Gewinn. Dennoch sehen Analysten das Vertriebsgeschäft auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen.

