EnBW trotzt Herausforderungen: Investitionen auf Rekordhöhe trotz Einbußen in der Stromproduktion
Der Karlsruher Energieversorger EnBW sieht sich angesichts schlechter Windverhältnisse und niedriger Wasserstände in Wasserkraftwerken im laufenden Geschäftsjahr mit Rückgängen in der Stromproduktion konfrontiert. Das Unternehmen verweist insbesondere auf die schwachen Offshore-Windbedingungen im ersten Halbjahr 2025, die im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt deutschlandweit unterdurchschnittlich ausfielen. Trotz dieser Herausforderungen konnten die rückläufigen Strommengen nur teilweise durch höhere Einnahmen aus Solarparks kompensiert werden.
Im Segment der nachhaltigen Infrastruktur verzeichnete EnBW einen Rückgang des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 1,6 Milliarden Euro – ein Minus von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz diesem Rückgang konnte im Bereich der systemkritischen Infrastruktur ein Zuwachs von nahezu 12 Prozent erzielt werden. Insgesamt belief sich das operative Konzernergebnis auf 3,6 Milliarden Euro, was einem leichten Rückgang von 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Deutlicher fiel der Konzernüberschuss aus, der um mehr als 62 Prozent auf 589 Millionen Euro sank. Dennoch bekräftigt EnBW seine Prognose für das Gesamtjahr und erwartet ein Ebitda zwischen 4,8 und 5,3 Milliarden Euro.
Parallel dazu steuern die Investitionen des Unternehmens neue Höhen an. Mit rund 4,7 Milliarden Euro überschreiten sie den Vorjahreswert um 21 Prozent und markieren damit ein historisches Hoch.
'In der laufenden Dekade planen wir, bis zu 50 Milliarden Euro zu investieren', erklärt Thomas Kusterer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand von EnBW. Ein wesentlicher Teil der Investitionen fließt in den Ausbau der Strom- und Gasnetze, unter anderem in Projekte wie die Stromtrasse SuedLink, die bis Ende 2028 in Betrieb gehen soll.
Als drittgrößter Energieversorger Deutschlands versorgt EnBW rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden. Das Unternehmen beschäftigt fast 31.000 Mitarbeitende, wobei das Land Baden-Württemberg und die OEW der oberschwäbischen Landkreise die größten Anteilseigner sind.

