Elon Musk und der Druck auf Amerikas Autoregulierungslandkarte
Die Übergangszeit für eine neue US-Regierung bringt oft Veränderungen mit sich, doch dieser Vorschlag könnte die Sicherheitsregeln für autonome Fahrzeuge revolutionieren. Das Trump-Übergangsteam plant offenbar die Abschaffung einer umfassenden Unfallberichterstattungspflicht, gegen die vor allem Tesla-Innovator Elon Musk Einspruch erhoben hat.
Einem Dokument, das Reuters einsehen konnte, zufolge könnte diese Geschäftigkeit das Bestreben der Regierung beeinträchtigen, die Sicherheit von Fahrzeugen mit autonomen Fahrsystemen zu überwachen und zu regulieren. Der Vorschlag begünstigt insbesondere Tesla, das im Rahmen des Programms schon über 1.500 Unfälle an die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) gemeldet hat.
Diese Behörde ging mehreren Unfällen nach, deren Daten Tesla bereitgestellt hatte. Musk, seines Zeichens einflussreicher Unterstützer der Trump-Kampagne, investierte über eine Viertelmilliarde US-Dollar in Trumps Wahlkampf. Im Fokus steht dabei eine Empfehlung von Trumps Team, die die Datenberichterstattung als übertrieben bezeichnet.
Während sich das Team von Trump, Musk und Tesla zu den Vorschlägen nicht äußerten, bleibt unklar, welche Rolle Musk bei deren Entstehung spielte oder wie wahrscheinlich eine Umsetzung ist. Interessanterweise hat die Alliance for Automotive Innovation, eine Vereinigung der meisten großen Automobilhersteller mit Ausnahme von Tesla, die Vorschrift ebenfalls als belastend kritisiert.
Welche Bedeutung diese Daten haben, zeigt eine Reuters-Analyse der von NHTSA registrierten Unfälle. Von 45 tödlichen Unfällen, die bis Mitte Oktober gemeldet wurden, entfielen 40 auf Teslas. Zwei spezifische Unfälle, ein tödlicher Unfall in Virginia und eine Kollision in Kalifornien, kamen unter das Radar der NHTSA, beide unter Einsatz von Teslas "Autopilot"-Funktion.
NHTSA unterstreicht die Wichtigkeit dieser Daten für die Bewertung der Sicherheit neuer Technologien. Zwei frühere Mitarbeiter betonen, dass diese Berichterstattungspflichten entscheidend für Ermittlungen gegen Teslas Fahrerassistenz-Systeme waren, die zu Rückrufen führten.
Seit Einführung der Regel 2021 hat die Agentur Daten zu über 2.700 Unfällen analysiert, was zu zehn Ermittlungen gegen sechs Unternehmen und neun Sicherheitsrückrufen führte.

