Elektromobilität im Fokus: Steuerliche Anreize zur Förderung von E-Fahrzeugen geplant
In einem zukunftsweisenden Schritt für die deutsche Automobilindustrie hat Bundesfinanzminister Lars Klingbeil die Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 angekündigt. Diese Maßnahme erfolgt unmittelbar vor dem bevorstehenden "Autogipfel" und zielt darauf ab, den Marktanteil von Elektroautos durch umfassende Anreize erheblich zu steigern. Bisher war geplant, dass die Steuerbefreiung für ab 2026 neu zugelassene Elektrofahrzeuge ausläuft – ein Szenario, das bereits zu Unsicherheit in der Branche geführt hatte.
Innerhalb der schwarz-gelben Koalition ist das geplante EU-weite Ende für neue Verbrenner-Fahrzeuge ab 2035 weiterhin umstritten. Das bedeutet, dass Elektrofahrzeuge, die bis Ende 2030 erstmals zugelassen werden, weiterhin von der Steuerperspektive profitieren könnten – ein finanzieller Anreiz, der für den Fahrzeugerwerb entscheidend sein dürfte. Berechnungen des Finanzministeriums zufolge werden dadurch künftig Steuermindereinnahmen von bis zu mehreren hundert Millionen Euro entstehen.
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, sieht in der Verlängerung einen wesentlichen Kaufanreiz, der den Hochlauf der E-Mobilität maßgeblich unterstützen könnte. Sie appellierte an die Koalition, die Maßnahmen zügig umzusetzen. Kritische Stimmen aus den Gewerkschaften, vertreten durch IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner, betonen jedoch, dass die Steuerbefreiung alleine nicht ausreiche, um die Branche nachhaltig zu stabilisieren.
Beim anstehenden "Autogipfel" im Kanzleramt wird ein umfassendes Maßnahmenpaket diskutiert, das die Automobilindustrie zukunftssicher gestalten soll. Neben der Frage der Förderung der Elektromobilität steht auch der Umgang mit der geplanten Abschaffung von Verbrennungsmotoren zur Debatte. Während die Union auf eine Aufhebung des Verbrenner-Stopps drängt, betont die SPD die Notwendigkeit von Planungssicherheit.
Die neuesten Zahlen zeigen einen Anstieg der Neuzulassungen für batterieelektrische Pkw, deren Marktanteil allerdings noch nicht ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Die auf der Tagesordnung stehenden steuerlichen und politischen Entscheidungen könnten entscheidend sein, um die Transformation hin zu einer emissionsfreien Mobilität erfolgreich zu meistern.

